Weltwirtschaft

Saudi-Arabien erwägt drastische Drosselung der Öl-Produktion

Lesezeit: 1 min
12.01.2019 18:04
Saudi-Arabien will seine Öl-Produktion drastisch drosseln. Das Königreich benötigt einen Ölpreis von 80 US-Dollar pro Barrel, um eine Staatspleite abzuwenden.
Saudi-Arabien erwägt drastische Drosselung der Öl-Produktion

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Saudi-Arabien hofft, die Ölpreise auf bis zu 80 US-Dollar pro Barrel steigen zu lassen. Für den aktuellen Monat werden deshalb signifikante Produktionskürzungen vorbereitet.

Saudi-Arabien plant, die Ölexporte bis Ende des Monats auf 7,1 Millionen Barrel pro Tag zu senken, so das Wall Street Journal (WSJ). Das saudische Haushaltsbudget könne nur dann ausgeglichen werden, wenn der Ölpreis der richtungsweisenden Nordseesorte Brent bei 80 US-Dollar pro Barrel bewegt.  Das WSJ berichtet, dass Saudi-Arabien plant, die Exporte um 800.000 Barrel pro Tag (bpd) unter den November-Stand zu drosseln.

Diese Nachrichten trieb am Montag die Ölpreise in die Höhe. John Kilduff, Gründungspartner des Energie-Hedge-Fonds Again Capital, sagte CNBC, dass die Saudis die Produktion zuvor angehoben hatte, weil das Land aufgrund der Sanktionen gegen den Iran von einer Unterversorgung des Markts ausging. Saudi-Arabien hatte die Produktion im Dezember 2018 zum Vormonat um 400.000 bpd gesenkt.

WTI und Brent legten während des Mittagshandels um jeweils zwei Prozent zu, wobei WTI bei 50 US-Dollar pro Barrel lag und Brent auf über 58 US-Dollar pro Barrel stieg. Beide Benchmarks haben seit ihrem Tiefpunkt Ende Dezember um mehr als 16 Prozent zugelegt. "Wir hatten bereits fünf Tage hintereinander Kursgewinne, und das, was Sie heute haben, ist eine Fortsetzung davon", sagte der Olivier Jakob von Petromatrix dem englischsprachigen Dienst von Reuters.

Einige andere Faktoren tragen zu der fast zweiwöchigen Rallye bei. Der sanftere Ton der US-Notenbank in der vergangenen Woche hat die globalen Aktien unterstützt und die Befürchtung verringert, dass die sich stetig verschärfenden monetären Bedingungen die Weltwirtschaft in eine Rezession treiben würden.

Inzwischen haben die USA und China die Handelsverhandlungen wieder aufgenommen.

"Der Ölmarkt prognostiziert nach wie vor eine drastische Verlangsamung des globalen Wachstums, trotz der Prognosen unserer Ökonomen für ein robustes Wachstum (...) Wir gehen davon aus, dass sich die Preise weiter erholen werden (...), und es gibt ermutigende Beweise dafür, dass die OPEC-Kürzungen einsetzen", teilte Goldman Sachs nach Angaben von S&P Platts am 6. Januar mit.

Die meisten Investmentbanken sehen starke Kursgewinne im Jahr 2019, auch wenn viele von ihnen nicht davon ausgehen, dass WTI und Brent zu den Höchstständen im vergangenen Oktober 2018 zurückkehren werden.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Russlands hohe Öl-Exporte riskieren Streit mit OPEC
07.06.2023

Russland hat eigentlich eine Drosselung seiner Rohöl-Förderung angekündigt. Doch die Exporte auf dem Seeweg sind weiter stark. Nun...

DWN
Finanzen
Finanzen Digitaler Euro: Rechtsrahmen steht noch in diesem Monat
07.06.2023

Die Einführung eines digitalen Euro nimmt immer mehr an Fahrt auf. Dabei will die Europäische Kommission noch in diesem Monat Vorschläge...

DWN
Politik
Politik EU-Kommission geht gegen neues polnisches Gesetz vor
07.06.2023

Der Ton aus Brüssel nach Warschau wird schärfer. Die EU-Kommission will nun gegen ein neues Gesetz in Polen vorgehen.

DWN
Finanzen
Finanzen Bundesbank-Vorstand: Europa hat bei Digitalgeld-Projekt die Nase vorn
07.06.2023

Laut Bundesbank-Vorstand Joachim Wuermeling hat Europa bei der Einführung einer digitalen Währung einen Vorsprung vor China und den USA....

DWN
Politik
Politik Dublin-Abkommen vor dem Aus: EU plant verschärfte Regeln für Asylbewerber
07.06.2023

Am Donnerstag sollen die EU-Innenminister in der Frage der strittigen Reform des EU-Asylsystems zusammenkommen. Noch kurz vor den...

DWN
Politik
Politik „Air Defender 2023“: Nato startet größtes Luft-Manöver seiner Geschichte
07.06.2023

Das westliche Militärbündnis startet das größte Luftmanöver seiner Geschichte. Deutschland fällt dabei eine Schlüsselrolle zu.

DWN
Politik
Politik ARD-Chef Gniffke: „Wir werden für eine Erhöhung der Rundfunkbeiträge kämpfen“
06.06.2023

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk will den Beitrag ab 2024 erhöhen – trotz Gesamteinnahmen von über 8 Milliarden Euro im Jahr....

DWN
Immobilien
Immobilien US-Banken verkaufen eilig Gewerbeimmobilien-Kredite
06.06.2023

Auch wenn Kreditnehmer ihre Rückzahlungen pünktlich geleistet haben, wollen große US-Banken Hunderte von Millionen Dollar an...