Bei einem Anschlag auf eine Patrouille der von den USA geführten Anti-IS-Koalition sind in der nordsyrischen Stadt Mandbisch am Mittwoch mindestens vier US-Soldaten getötet worden, meldet die AFP. Drei weitere US-Soldaten wurden nach amerikanischen Angaben verletzt. Nach Informationen des englischsprachigen Diensts von Reuters soll es sich dabei um ein Selbstmordanschlag gehandelt haben. Der Täter soll seinen Sprengstoffgürtel gezündet haben, als die Patrouille ihn passierte.
Die USA hatten zuvor mit dem Abzug ihrer 2.130 Soldaten aus Syrien begonnen, den US-Präsident Donald Trump überraschend im Dezember angekündigt hatte. Trump begründete seine Entscheidung damit, dass der IS besiegt und damit das Ziel des US-Einsatzes erreicht sei.
Russland schloss sich der Aussage, dass der IS besiegt sei, an. Bei seiner jährlichen Pressekonferenz am 21. Dezember 2018 sagte Russlands Präsident Wladimir Putin, dass er den geplanten US-Truppenabzug aus Syrien "begrüße", berichtet Bloomberg. Er stimme mit Trump darüber überein, dass der IS besiegt wurde.
Großbritannien und Frankreich schlossen sich Trumps Ansicht nicht an. Die französische Außenministerin Florence Parly sagte, der IS sei geschwächt, aber nicht besiegt worden. "Der Islamische Staat (IS) ist mehr denn je geschwächt. Aber weder der IS noch seine Wurzeln wurden von der Landkarte gewischt. Es ist notwendig, dass die letzten Elemente dieser terroristischen Organisation endgültig militärisch besiegt werden", so Parly über Twitter.
Das britische Außenministerium (Foreign and Commonwealth Office) meldete in einer Mitteilung: "Es bleibt noch viel zu tun, und wir dürfen die Bedrohung, die sie (IS-Kämpfer, Anm. d. Red.) darstellen, nicht aus den Augen verlieren. Auch ohne Territorium wird der IS eine Bedrohung bleiben."