Weltwirtschaft

Investitionen in erneuerbare Energien sinken 2018 deutlich

Lesezeit: 2 min
25.01.2019 17:32
Die weltweiten Investitionen in erneuerbare Energien sind im vergangenen Jahr um acht Prozent zurückgegangen. Die Solarbranche war speziell betroffen.
Investitionen in erneuerbare Energien sinken 2018 deutlich

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Die weltweiten Investitionen in erneuerbare Energien beliefen sich 2018 auf 332,1 Milliarden US-Dollar, was im Vergleich zum Vorjahr einen Rückgang von 8 Prozent darstellt, berichtet das Forschungsunternehmen BloombergNEF (BNEF).

Allerdings gab es deutliche Unterschiede in den verschiedenen Branchen der erneuerbaren Energien: Während die Investitionen in die Windkraft um 3 Prozent auf 128,6 Milliarden US-Dollar stiegen, gingen die Investitionen in die Solarenergie um 24 Prozent auf 130,8 Milliarden US-Dollar zurück. So gingen beispielsweise die chinesischen Solarinvestitionen 2018 um 53 Prozent auf 40,4 Milliarden US-Dollar zurück.

Jenny Chase, Leiter der Solaranalyse bei BNEF, führt aus: „Das Jahr 2018 war sicherlich für viele Solarhersteller und für Entwickler in China ein schwieriges Jahr. Wir gehen jedoch davon aus, dass die weltweiten PV-Anlagen von 99 GW im Jahr 2017 auf etwa 109 GW im Jahr 2018 angestiegen sind, da andere Länder die stark verbesserte Wettbewerbsfähigkeit der Technologie genutzt haben.”

Zu den größten Solarprojekten, die finanziert wurden, gehörten ein 800 Megawatt-Solarprojekt in Marokko mit einer geschätzten Investition in Höhe von 2,4 Milliarden US-Dollar sowie die 709 Megawatt starke NLC-Anlage Tangedco in Indien, die etwa 500 Millionen US-Dollar kostete. Indien ist eines der Länder mit den niedrigsten Kapitalkosten pro Megawatt für Photovoltaikanlagen.

Das staatliche marokkanische Energieversorgungsamt National de l'Electricité hat im Januar 2019 mit der Vorausschreibung für die Auswahl von EPC-Auftragnehmern für die Noor Atlas-Projekte begonnen -  ein 200-Megawatt-System zum Einsatz von sieben PV-Anlagen im Süden und Osten des Landes. Die deutsche Entwicklungsbank KfW unterstützt das Projekt, berichtet das pv magazine.

In Offshore-Windparks wurden im vergangenen Jahr 25,7 Milliarden US-Dollar investiert, was zum Vorjahr einen Anstieg von 14 Prozent ausmacht. Einige der finanzierten Projekte fanden in Europa statt - angeführt von der 950-Megawatt-Anlage Moray Firth East in der Nordsee, mit einem geschätzten Investitionsvolumen von 3,3 Milliarden US-Dollar. Hinzu kommen 13 chinesische Offshore-Windparks, die derzeit gebaut werden. Diese haben einen Investitionswert in Höhe von etwa 11,4 Milliarden US-Dollar.

David Hostert, Leiter der Windanalyse-Abteilung bei BNEF, meint: „Das Gleichgewicht der Aktivitäten in Offshore-Anlagen verändert sich. Länder wie das Vereinigte Königreich und Deutschland waren Vorreiter in dieser Branche und werden auch weiterhin eine wichtige Rolle spielen, aber China wird zum größten Markt und neue Standorte wie Taiwan und die Ostküste der USA stoßen bei den Entwicklern auf großes Interesse.”

Onshore-Windparks verzeichneten im vergangenen Jahr weltweit ein Investitionsvolumen in Höhe von 100,8 Milliarden US-Dollar.

In anderen Sektoren der erneuerbaren Energien stiegen die Investitionen in Biomasse und Energiegewinnung aus Abfall um 18 Prozent auf 6,3 Milliarden US-Dollar, während die Investitionen in Biokraftstoffe um 47 Prozent auf drei Milliarden US-Dollar anstiegen. Investitionen in geothermische Anlagen stiegen um zehn Prozent auf 1,8 Milliarden US-Dollar. Die Investitionen in die Wasserkraft gingen um 50 Prozent auf 1,7 Milliarden US-Dollar zurück.

Jon Moore, Chief Executive von BNEF, fasst zusammen: „Einmal mehr spielen die Handlungen Chinas bei der Dynamik der Energiewende eine wichtige Rolle. Sie tragen dazu bei, die Solarkosten zu senken, die Offshore-Wind- und Elektrofahrzeugmärkte zu vergrößern und sowohl Risikokapital als auch Private-Equity-Investitionen anzuheben.”


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