Technologie

Russisches Smartphone entpuppt sich als Verkaufs-Flop

Das Mobiltelefon des russisch-niederländischen Unternehmen Yandex hat sich als Verkaufs-Flop entpuppt.
11.02.2019 11:04
Lesezeit: 1 min
Russisches Smartphone entpuppt sich als Verkaufs-Flop
Das Yandex.Phone. (Grafik: Screenshot/Yandex)

Das russisch-niederländische Unternehmen  Yandex hatte am 6. Dezember 2018 das Yandex.Phone (Preis: 275 US-Dollar) eingeführt. Bis zum 20. Januar 2019 wurden jedoch nach Angaben des Marktforschungsunternehmens GfK weniger als 500 Einheiten verkauft. Das Online-Magazin telecompaper beziffert die verkauften Einheiten auf 450.

Yandex, das das wertvollste Internetunternehmen in Europa ist, hatte sich durch die Einführung des Yandex.Phones eine Stärkung seines Kerngeschäfts erhofft. Das Yandex.Phone ist mit einem Paket von Yandex-Diensten und vorinstallierten Apps ausgestattet, darunter das intelligente Hörhilfe-Programm Alice.

Die realen Einkommen in Russland schrumpfen nach Angaben von Trading Economics kontinuierlich, aber der Prozess der Aufrüstung auf bessere Smartphones geht weiter und der Verkauf von Mobiltelefonen ist weiterhin stark.

Experten sind der Ansicht, dass der Verkaufs-Start im Dezember ein Fehler gewesen ist, da andere Hersteller normalerweise um diese Jahreszeit die Preise senken, um den Neujahrs-Shoppingrausch zu nutzen, so bne INTELLINews. Doch genau zu dieser Zeit bot das Unternehmen sein Mobiltelefon zum vollen Preis an. Gleichzeitig endete die große Werbeoffensive für das Mobiltelefon im Januar. Auch hier wurde ein Fehler gemacht, da in diesem Zeitraum der Verkauf von Mobiltelefonen boomt, weil die Russen am 7. Januar Weihnachten feiern.

Die Monate Februar und März werden ebenfalls schwierige Monate werden, da chinesische Hersteller ihre neuen Produktlinien auf dem russischen Markt präsentieren werden. Um erfolgreich zu sein, müsste das Yandex.Phone entweder mit dem Preis konkurrieren oder einen einzigartigen Service anbieten.

Dies war nicht der erste Versuch einer russischen Firma, in den Smartphone-Markt einzudringen.

Der russische Internetanbieter Yota brachte 2011 sein Yota-Smartphone auf den Markt, das eine einzigartige Funktion von zwei Bildschirmen hatte. Die Vorderseite des Telefons ist ein normaler Telefonbildschirm, aber die Rückseite des Telefons war ein E-Ink-Bildschirm, der für E-Book-Reader wie Kindle typisch ist.

Die zweite Generation des Telefons wurde 2014 in Europa, Asien und im Nahen Osten eingeführt und kostet rund 500 US-Dollar. Der Hauptunterschied zum Vorgängermodell besteht darin, dass der zweite Bildschirm berührungsempfindlich ist, Textnachrichten senden, auf Anrufe reagieren und andere grundlegende Vorgänge ausführen kann.

Eine dritte Generation des Telefons kam Ende 2017 heraus. Die Verkäufe des Yota-Telefons waren jedoch ebenfalls enttäuschend und mit einem Preis, der doppelt so hoch ist wie der des Yandex.Phones, gelten sie auf dem russischen Markt als teuer.

Yota verkaufte im Oktober 2015 eine Beteiligung von 65 Prozent an REX Global Entertainment Holdings mit Sitz in Hongkong für 100 Millionen US-Dollar, berichtet Tech Crunch. Das Unternehmen konzentriert sich auf den Aufbau eines Kundenstamms in China.

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Rezession 2025: Düstere Aussichten für Deutschland
13.05.2025

Die deutsche Wirtschaft tritt auf der Stelle – und das ausgerechnet in einer Phase, in der neue Impulse dringend nötig wären. Der...

DWN
Politik
Politik Rentenversicherung: Warum Bärbel Bas' Beamten-Vorschlag 20 Milliarden Euro im Jahr kosten würde
13.05.2025

Geht es nach Arbeitsministerin Bärbel Bas, sollen künftig auch Beamte in die gesetzliche Rentenversicherung aufgenommen werden. Eine neue...

DWN
Panorama
Panorama Reichsbürger-Verbot: Dobrindt zerschlägt "Königreich Deutschland"
13.05.2025

Sie erkennen den Staat nicht an, verbreiten Verschwörungstheorien und zahlen häufig keine Steuern. Die Szene der Reichsbürger war...

DWN
Politik
Politik Geopolitischer Showdown in der Türkei: Selenskyj, Putin – und Trump im Anflug
13.05.2025

Ein historisches Treffen bahnt sich an: Während Selenski den russischen Präsidenten zu direkten Friedensgesprächen nach Istanbul...

DWN
Panorama
Panorama Umwelt? Mir doch egal: Klimaschutz verliert an Bedeutung
13.05.2025

Klimaschutz galt lange als gesellschaftlicher Konsens – doch das Umweltbewusstsein in Deutschland bröckelt. Eine neue Studie zeigt, dass...

DWN
Immobilien
Immobilien Wohntraum wird Luxus: Preise schießen in Städten durch die Decke
13.05.2025

Die Preise für Häuser und Wohnungen in Deutschland ziehen wieder deutlich an – vor allem in den größten Städten. Im ersten Quartal...

DWN
Finanzen
Finanzen Wird die Grundsteuer erhöht? Zu viele Ausgaben, zu wenig Einnahmen: Deutsche Kommunen vorm finanziellen Kollaps
13.05.2025

Marode Straßen, Bäder und Schulen: Fast neun von zehn Städten und Gemeinden in Deutschland droht in absehbarer Zeit die Pleite. Bereits...

DWN
Politik
Politik EU im Abseits: Trump bevorzugt London und Peking – Brüssel droht der strategische Bedeutungsverlust
12.05.2025

Während Washington und London Handelsabkommen schließen und die USA gegenüber China überraschend Konzessionen zeigen, steht die EU ohne...