Deutschland

Innenstädte veröden: Zahl der Geschäftsaufgaben stark gestiegen

Lesezeit: 1 min
25.02.2019 12:07
Der Handelsverband warnt vor einer Verödung deutscher Innenstädte.
Innenstädte veröden: Zahl der Geschäftsaufgaben stark gestiegen

Mehr zum Thema:  
Auto >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Auto  

Der Handelsverband Deutschland (HDE) hat vor der drohenden Verödung vieler Einkaufsstraßen in der Bundesrepublik gewarnt. "Viele Innenstädte in Deutschland sind in höchster Not. Früher attraktive und vitale Zentren verlieren an Zugkraft, vielerorts finden nur noch wenige Menschen den Weg in die Fußgängerzonen und Ladenzeilen", warnte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth in einem Brief an Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und drängte auf Sofortmaßnahmen, um die Entwicklung abzufedern.

Nach Schätzungen des HDE verringerte sich bereits zwischen 2012 und 2017 die Zahl der Einzelhandelsgeschäfte in Deutschland um 11.000. "Die Politik darf diesem Erosionsprozess nicht länger nur zuschauen", verlangte Genth.

Gründe für die Verödung vieler Innenstädte seien nicht zuletzt die Umsatzverschiebung in den Online-Handel, der Feldzug gegen den Diesel-Antrieb sowie die innerdeutsche Migrationsbewegung. "Wir erleben deshalb heute in etlichen Kommunen eine deutliche Zunahme der Leerstände", klagte Genth.

Statt jedoch Maßnahmen zur Steigerung der Attraktivität der Innenstädte zu ergreifen, drohten Fahrverbote für Dieselfahrzeuge die Situation weiter zu verschärfen, klagte der Verband. Der Handel befürchtet dadurch nicht nur massive Umsatzeinbußen, sondern eine weitere Umsatzverschiebung in den Online-Handel.

In etlichen Kommunen würden bald nicht mehr genug Verbraucher leben, um den Einzelhandel im bisherigen Umfang weiterhin zu ermöglichen, warnte Genth. In diesen Städten müsse die Stadtplanung auch die bewusste Schrumpfung der Einkaufsstraßen in Erwägung ziehen. Besonders bedroht seien hier Mittelstädte im direkten Einzugsbereich von Großstädten, da die Kunden infolge des umfassenden Online-Angebotes immer weniger bereit seien, Kompromisse bei der Warenauswahl und -verfügbarkeit zu akzeptieren.

Zuletzt wurde bekannt, dass die Zahl der Bäckereien und Metzgereien in Deutschland in den vergangenen Jahren deutlich gesunken ist.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  
Auto >

OGLAS
DWN
Ratgeber
Ratgeber Auf die Zukunft setzen: Energie professionell managen

Die aktuelle Energiekrise bewegt deutsche Unternehmen. Angesichts steigender Energiepreise macht sich Verunsicherung breit. Gleichzeitig...

DWN
Finanzen
Finanzen IWF-Chefin: Bankenturbulenzen gefährden globale Finanzstabilität

IWF Direktorin Kristalina Georgieva macht drastische Äußerungen in Bezug auf die Weltwirtschaft. Auch die EZB warnt in einem Interview...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Energiewende nein danke: Globale Nachfrage nach Tankschiffen steigt massiv an

In Europa werden die Raffinerien geschlossen. Doch in Asien und Arabien steigert man die Produktion massiv. In der Folge braucht die Welt...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Kartell-Risiken: Münchener Rück tritt aus Klima-Allianz aus

Die Münchener Rück steigt aus der Klima-Allianz "Net-Zero Insurance Alliance" großer Versicherer und Rückversicherer aus. Hintergrund...

DWN
Deutschland
Deutschland Riesiger Anteil der deutschen Einkommen fließt in die Miete

Die Deutschen arbeiten zum großen Teil, um ihre Miete zahlen zu können. Vor allem die Haushalte, die gerade erst eingezogen sind, haben...

DWN
Ratgeber
Ratgeber Vermögen: „Deutschland könnte mehr Ungleichheit vertragen“

Medien, Gewerkschaften und Politiker prangern die hohe Vermögenskonzentration in Deutschland an. Doch ist Ungleichheit tatsächlich...

DWN
Deutschland
Deutschland Einzelhandel meldet überraschend sinkenden Konsum

Der deutsche Einzelhandel verzeichnet überraschend einen sinkenden Umsatz. Die potentiellen Kunden halten ihr Geld weiter zusammen, und...

DWN
Deutschland
Deutschland Deutschland-Ticket kann ab Montag gekauft werden

Das Deutschland-Ticket kann ab Montag verkauft werden. Es soll digital eingesetzt werden. Beim Preis von zunächst 49 Euro muss es nicht...

DWN
Finanzen
Finanzen Sturz von Credit Suisse zwingt UBS-Chef zum Rücktritt

Nachdem die UBS ihren Rivalen Credit Suisse geschluckt hat, holt sie ihren alten Chef Sergio Ermotti zurück. Der bisherige UBS-Chef Ralph...