Politik

Dänemark: Polizisten und Geheimdienstler sollen Misstände anonym anzeigen

Lesezeit: 1 min
24.02.2019 18:25
Die dänische Regierung hat eine Verordnung erlassen, die es Polizisten, Justizangestellten und Geheimdienstlern erlaubt, anonym auf Missstände hinzuweisen.
Dänemark: Polizisten und Geheimdienstler sollen Misstände anonym anzeigen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die dänische Regierung will es Angestellten im öffentlichen Dienst erleichtern, auf Missstände in Behörden hinzuweisen. Mitarbeiter von Polizei, Geheimdienst, Strafverfolgung und Justizministerium könnten deshalb ab dem 1. März Fehler, Versäumnisse und Rechtsbrüche innerhalb ihrer Behörden melden, ohne dabei ihre Identität preisgeben zu müssen, gaben Ministerpräsident Lars Lökke Rasmussen, Außenminister Anders Samuelsen und Justizminister Søren Pape Poulsen heute in der Tageszeitung „Berlingske“ bekannt.

Das Verfahren soll später auf den Rest der staatlichen Behörden ausgeweitet werden. Die entsprechenden Hinweise sollen über ein IT-System anonym eingereicht werden können.

„Der öffentliche Sektor funktioniert gut. In der Regel. In der jüngsten Zeit hat es aber einige Ausnahmen davon gegeben“, schrieben Løkke und seine Minister. Zu diesen Ausnahmen zählten sie unter anderem das Vorgehen der Polizei gegen Tibet-Demonstranten 2012 sowie einen mutmaßlichen Betrugsfall im Sozialwesen, bei dem Millionen Kronen verschwunden sein sollen, die für Bedürftige vorgesehen waren (eine Dänische Krone hat einen Wert von rund 13 Cent). Es gehe nicht nur darum, dass dem Staat Geld gestohlen werde, sondern vielmehr auch um das Vertrauen der Bürger in die Gemeinschaft.

Die dänische Polizeivereinigung kritisierte den Vorstoß. Man befürchte, die Maßnahme könne Misstrauen am Arbeitsplatz fördern, erklärte Vereinigungschef Claus Oxfeldt. Er hoffe darauf, dass Missstände auch künftig auf traditionelle Weise gemeldet würden.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

DWN
Politik
Politik Saudi-Arabien leitet spektakuläre Kehrtwende in der Außenpolitik ein

Im Nahen Osten findet eine tektonische Verschiebung des geopolitischen Settings statt – mit möglicherweise weitreichenden Folgen.

DWN
Politik
Politik Großbritannien liefert Uran-Munition an Ukraine

Die Panzer, die Großbritannien der Ukraine spendet, werden mit Munition geliefert, die abgereichertes Uran enthält. Russland warnt vor...

DWN
Politik
Politik Die Achse Moskau-Peking: Putin und Xi demonstrieren Geschlossenheit

Gleich mehrere Tage war Staatschef Xi bei Putin in Moskau zu Gast. Die beiden Staatschefs schlossen mehrere Abkommen, die die...

DWN
Finanzen
Finanzen Brand im Bankensystem: Fed verfolgt riskante Doppel-Strategie

Unabhängig davon, was die US-Zentralbank heute beschließt – dem Bankensystem droht ein Flächenbrand. Das Löschen könnte schwere...

DWN
Politik
Politik USA: Wird Donald Trump heute verhaftet?

In New York stehen Metallzäune vor dem Gericht, Trump wütet im Netz und Republikaner schimpfen auf die Justiz: Grund ist eine mögliche...

DWN
Politik
Politik IWF vergibt Milliardenkredite an Ukraine für Wiederaufbau

Der Internationale Währungsfonds hat der Ukraine Kredite in Milliardenhöhe gewährt. Das Geld soll in den Wiederaufbau der Infrastruktur...

DWN
Politik
Politik Ausschreitungen in Paris: Tausende Franzosen protestieren gegen Rentenreform

In Frankreich sind abermals Tausende gegen die geplante Rentenreform auf die Straßen gegangen. Die Polizei versuchte die Proteste mit...

DWN
Finanzen
Finanzen Anleihen-Vernichtung bei Credit Suisse trifft vor allem Asien

Anleihen der Credit Suisse, die als zusätzliches Kernkapital galten, sind plötzlich für wertlos erklärt worden. Privatanleger vor allem...