Politik

Deutsche Unternehmen wollen Syrien „vorwärts bringen”

Lesezeit: 1 min
23.02.2019 20:14
Deutsche Unternehmen wollen Syrien wirtschaftlich „vorwärts bringen”, sobald ein Friedensabkommen ausgehandelt wird, so ein Sprecher des Deutschen Industrie- und Handelskammertags.
Deutsche Unternehmen wollen Syrien „vorwärts bringen”

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) ist sehr daran interessiert, dass deutsche Unternehmen Investitionen in Syrien tätigen. „Für die deutsche Wirtschaft steht fest: Wenn es um Geschäftsbeziehungen mit Syrien geht, hält man sich an internationale Ausfuhrbestimmungen und Sanktionen. Wenn die internationale Staatengemeinschaft ein Friedensabkommen mit Syrien abschließt, werden auch deutsche Unternehmen mit an Bord sein, um das Land vorwärts zu bringen”, sagte ein Sprecher des Deutscher Industrie- und Handelskammertags (DIHK) auf Nachfrage der Deutschen Wirtschaftsnachrichten, ob deutsche Unternehmen künftig in Syrien investieren werden, sobald politische Stabilität herrscht.

Zur Bedeutung Syriens vor Ausbruch des Konflikts im Jahr 2011 führte der Sprecher aus: „Vor dem Bürgerkrieg gab es gute Geschäftsbeziehungen mit Syrien, z.B. im Energiesektor und im Maschinenanlagenbau. Beteiligt waren viele kleine- und mittelständische Unternehmen, aber auch etliche größere Unternehmen. Infrastruktur, Logistik, Elektroniktechnik waren interessante Sektoren. Im Mittleren und Nahen Osten zählte das Land sicherlich zum Mittelfeld, wenn es um das Handelsvolumen geht. Dies lag in Vorkriegszeiten einst bei 2 Milliarden Euro. Aktuell sind es etwa 95 Millionen Euro. Zuletzt nahmen Gesundheitsexporteinnahmen zu. Lebenswichtige Produkte aus dem Gesundheitssektor dürfen deutsche Unternehmen trotz Sanktionen exportieren.”

Die EU knüpft ihre wirtschaftlichen und handelspolitischen Beziehungen zu Syrien, aber auch eine Beteiligung am Wiederaufbau des Landes, an einen politischen Übergang.

Eine Sprecherin der EU-Kommission sagte den Deutschen Wirtschaftsnachrichten: „Die EU-Kommission hat ihre Position zum Wiederaufbau Syriens klar geäußert:  Die EU wird nur dann am Wiederaufbau Syriens Unterstützung leisten, wenn ein umfassender, echter und integrativer politischer Übergang auf der Grundlage der Resolution 2254 (2015) des VN-Sicherheitsrates und des Genfer Kommuniqués von 2012 eindeutig auf den Weg gebracht ist. Die Europäische Union wird nur dann bereit sein, beim Wiederaufbau Syriens zu helfen, wenn ein umfassender, genuiner und alle Seiten einbeziehender politischer Übergang auf der Grundlage der Resolution 2254 (2015) des UN-Sicherheitsrates und Das Kommuniqué von 2012 in vollem Gange ist.”

 


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...