Lesezeit: 1 min
28.02.2019 13:49
Die öffentlich-rechtlichen Banken in Hessen und Thüringen beteiligen sich mit knapp 100 Millionen Euro an der Rettung der NordLB.

Mehr zum Thema:  
Banken >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Banken  

Die 49 Sparkassen der beiden Bundesländer trügen einen Anteil von 37,7 Millionen Euro und die Landesbank Helaba werde 60 Millionen Euro aufbringen, sagte der Präsident des „Sparkassen- und Giroverbands Hessen-Thüringen“ (SGVHT), Gerhard Grandke, heute in Frankfurt. Wertberichtigungen wegen der NordLB müssten die Sparkassen keine vornehmen.

Wegen fauler Schiffskredite und einer dünnen Kapitaldecke braucht die NordLB eine Finanzspritze von insgesamt rund 3,5 Milliarden Euro. Das Land Niedersachsen trägt den Löwenanteil davon, Sparkassen und andere Landesbanken müssen zusammen etwa 1,1 Milliarden Euro zuschießen. Ein neues Geschäftsmodell für die NordLB stehe noch nicht fest, sagte Grandke. „Das ist noch 'Work in progress'." Das Zeitfenster sei aber „knapp". Insidern zufolge nimmt die Bankenaufsicht kommende Woche die Eckwerte für die künftige Ausrichtung der NordLB unter die Lupe.

Grandke stellte sich hinter die Idee des bundesweiten Sparkassen-Präsidenten, Helmut Schleweis, eine Super-Landesbank zu schaffen. „Wir würden uns konstruktiv darauf einlassen", sagte er. „Ein solches Institut hätte unter dem Strich ein geringeres Risiko als die heutigen einzelnen Landesbanken." Realistisch gesehen habe dieses Vorhaben aber keine Chancen. Schleweis hatte vorgeschlagen, alle fünf Landesbanken zu einem großen Institut zusammenzulegen. Die regionale Nähe der Häuser biete nicht mehr die Vorteile, die sie in der Vergangenheit gehabt habe. Bei wichtigen Entscheidungsträgern wie dem Land Baden-Württemberg, den dortigen Sparkassen und dem Freistaat Bayern stießen die Pläne auf heftige Kritik.

Die Sparkassen in Hessen und Thüringen verdienten 2018 nach Steuern 266 Millionen Euro, das entsprach einem Rückgang von 11,5 Prozent im Vergleich zu 2017. Der Provisionsüberschuss legte zwar zu, konnte aber den rückläufigen Zinsüberschuss nicht ausgleichen. Wegen der niedrigen Leitzinsen in der Euro-Zone kämpfen Banken seit Jahren mit schwindenden Zinsüberschüssen, die in der Regel eine Hauptertragsquelle für Geldhäuser sind.


Mehr zum Thema:  
Banken >

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...