Die Bank für internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) blickt besorgt auf den globalen Markt für Unternehmensanleihen. Wie die Bank in ihrem kürzlich erschienenen Vierteljahresbericht schreibt, stellt insbesondere die große Anzahl an Unternehmensanleihen mit einer Bewertung von BBB ein Problem dar.
Unternehmensanleihen, die von den Ratingagenturen mit BBB bewertet werden, stellen die schwächste Ebene des als vergleichsweise sicher geltenden Investment Grade-Universums (IG) dar. Dies bedeutet, dass zahlreiche dieser BBB-Anleihen sofort in den Ramschbereich abrutschen, wenn sich die makroökonomischen Bedingungen in der Weltwirtschaft verschlechtern. Eine Herabstufung wiederum erhöht tendenziell die Zinsraten, welche die Unternehmen nun für ihre Schulden zahlen müssen, weil die Geldgeber unruhig werden. Das wiederum führt zu deutlich mehr Zahlungsausfällen.
Der Anteil der mit BBB bewerteten Anleihen hat in den vergangenen Jahren sowohl in Europa als auch in den USA stark zugenommen und liegt nun jeweils bei etwa 60 Prozent. Noch im Jahr 2008 lag ihr Anteil in den USA bei 48 Prozent und in Europa sogar nur bei 34 Prozent.
Das wiederum bedeutet, dass beim Ausbruch einer Rezession große Teile des Unternehmensanleihen-Universums ins Ramschniveau abzurutschen drohen, was zu einer Ausfallkaskade führen könnte.
„Wenn – im Falle einer wirtschaftlichen Schwächeperiode – genug Emittenten abrupt von BBB in den Ramschbereich abgestuft werden, dann könnten Investmentfonds und insgesamt alle anderen Marktteilnehmer mit Investment Grade-Anleihen gezwungen sein, große Mengen von Anleihen schnell zu verkaufen“, schreibt die BIZ.
Die Warnungen vor dem zunehmenden Gewicht der BBB-Anleihen sind nicht neu. Zuvor hatten bereits bekannte Investoren wie die Gesellschaften Oaktree und Doubleline sowie Institutionen wie die Federal Reserve und der Internationale Währungsfonds davor gewarnt.