Japan kämpft seit 15 Jahren mit einer Deflation. Der Kurs des Yen war seit Mitte November um mehr als 16 Prozent gefallen. Aus diesem Grund hatte der neue Chef der japanischen Zentralbank, Haruhiko Kuroda, bereits vor seinem Amtseintritt eine neue Geldpolitik an. Nach einer zweitägigen Sitzung teilten die Zentralbanker am Donnerstag mit, dass die Notenbank massiv in den Finanzmarkt eingreifen werde.
577 Milliarden in den Markt pumpen
Die Zentralbank hat sich entschieden, nun weniger auf den Leitzins und mehr auf die Geldmenge M0 zu achten. Als M 0 wird der Bargeldumlauf bezeichnet, also sämtliche sich im Umlauf befindlichen Münzen und Banknoten. Durch die Ausweitung des Ankaufs von Wertpapieren soll der Markt mit Geld geschwemmt werden. So will die Notenbank derart in den Markt eingreifen, dass die Geldbasis M0 jährlich zwischen 60 und 70 Billionen Yen (495 bis 577 Milliarden Euro) steigt. Aber auch der Kauf von langjährigen japanischen Staatsanleihen soll in Betracht gezogen werden. Vor etwa zwei Wochen brachte der neue Zentralbankchef sogar den Kauf von Derivaten ins Spiel (hier).
EZB-Ratssitzung
Auch der EZB-Rat wird sich heute in Frankfurt treffen und über mögliche Maßnahmen bezüglich der Schuldenkrise beraten. Bei der letzten Sitzung war die Abstimmung über eine erneute Senkung des Leitzins nicht mehr einstimming getroffen. Experten rechnen jedoch eher damit, dass Draghi wieder einmal nur versichern wird, dass man bereits wieder Vertrauen im Finanzsystem spürt. Mit Blick auf die Geschehnisse in Zypern in den vergangenen Wochen dürfte aber vor alle, die Frage nach der Sicherheit der Einlagen im Vordergrund der anschließenden Pressekonferenz stehen.