Gemischtes

Bund vergibt Zuschüsse an Firmen für Anschaffung von Elektro-Lkw

Der Bund vergibt Zuschüsse an Unternehmen und Verkehrsbetriebe, die sich CO2-arme schwere Lkw und Busse anschaffen wollen.
30.03.2019 11:36
Lesezeit: 2 min

Der Bund vergibt Zuschüsse an Unternehmen, die sich CO2-arme schwere Nutzfahrzeuge ab einem Gesamtgewicht von 7,5 Tonnen anschaffen wollen. Dabei geht es um die Anschaffung von Lkw und Sattelzugmaschinen mit Erdgasantrieb, Flüssigerdgasantrieb oder Elektroantrieb. Das geht aus der Datenbank des Bundeswirtschaftsministeriums hervor.

Anträge können Unternehmen stellen, die Güterkraftverkehr gemäß § 1 Güterkraftverkehrsgesetz (GüKG) betreiben sowie andere Halter oder Eigentümer von schweren Nutzfahrzeugen. Das angeschaffte Fahrzeug muss über vier Jahre hinweg ununterbrochen in Deutschland zugelassen bleiben. Eine Art nachträgliche Bezuschussung gibt es nicht; das heißt Käufe, die sich bereits in der Projektphase befinden, sind von der Förderung ausgeschlossen.

Der Zuschuss beträgt bei Erdgasantrieb 8.000 Euro pro Fahrzeug, bei Flüssigerdgasantrieb 12.000 Euro pro Fahrzeug, bei Elektroantrieb bis einschließlich 12 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht 12.000 Euro pro Fahrzeug und bei Elektroantrieb ab 12 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht 40.000 Euro pro Fahrzeug. Der Zuwendungshöchstbetrag je Unternehmen und Kalenderjahr beträgt 500.000 Euro.

Zuschüsse für Verkehrsbetriebe

Das Bundesumweltministerium vergibt Zuschüsse an Verkehrsbetriebe, die sich Plug-In-Hybridbusse mit externer Nachlademöglichkeit oder rein elektrische Batteriebusse anschaffen wollen, um sie im öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) einzusetzen.

Es werden diesel-elektrische Hybridbusse mit externer Aufladung (Plug-In-Hybridbusse), batterie-elektrische Busse (Batteriebusse), die ohne zusätzliche Energieerzeugung im Fahrzeug rein elektrisch betrieben werden, sowie Ladeinfrastruktur-Maßnahmen im Zusammenhang mit der Anschaffung von Plug-In-Hybridbussen oder Batteriebussen bezuschusst. 

Anträge können Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft oder der öffentlichen Hand, die Personen im ÖPNV transportieren (Verkehrsbetriebe), stellen.  Die Höhe der Förderung beträgt für diesel-elektrische Hybridbusse mit externer Aufladung (Plug-In-Hybridbusse) und Ladeinfrastruktur maximal 40 Prozent der förderfähigen Investitionsmehrkosten beziehungsweise -ausgaben und für Batteriebusse maximal 80 Prozent der förderfähigen Investitionsmehrkosten beziehungsweise -ausgaben.

Der Bundestag hatte im Oktober 2018 Elektro-Lkw von der Lkw-Maut freigestellt, während die Lkw-Maut für andere Lkw erhöht wurde. Der Bund erwartet jährliche Einnahmen in Höhe von durchschnittlich 7,2 Milliarden Euro. Das sind rund 2,5 Milliarden Euro mehr als bisher.

Autobauer wollen Markt für Elektro-Lkw nutzen

Der Markt für Elektro-Lkw hat ein enormes Wachstumspotenzial, weshalb  Autobauer weltweit planen, Serienproduktionen einzuleiten.

Bis zur Serienreife seiner ersten Elektro-Lkw im Jahr 2021 will Daimler auch noch einen deutlich schwereren und größeren Sattelzug mit Batterie auf die Straße bringen. Das Fahrzeug solle voraussichtlich in den kommenden Monaten auf einer speziellen Strecke in Baden-Württemberg getestet werden, kündigte der Chef der Truck-Sparte, Martin Daum, am Donnerstag in Gaggenau an. Etwas kleinere Varianten des Mercedes-Benz-Lasters namens eActros mit maximal 25 Tonnen Gesamtgewicht werden bereits seit dem vergangenen Jahr von einigen Daimler-Kunden im Alltag erprobt. Sie sollen aktuell rund 200 Kilometer Reichweite haben und ab 2021 in Serie produziert werden.

Ein elektrisch betriebener Sattelzug wäre größer und schwerer und müsste zudem die komplette Batterietechnik in der Zugmaschine unterbringen, damit die Auflieger gewechselt werden können.

Daum betonte erneut, dass Reichweite und Langlebigkeit nicht die einzigen Kriterien seien, um Elektro-Lastwagen den Durchbruch zu ermöglichen. "Wir müssen auch das ökonomische Rätsel lösen. Das geht nicht über Nacht”, sagte er. Rechne sich die Anschaffung eines elektrisch betriebenen Lasters im Alltag nicht, werde kein Kunde einen solchen Laster kaufen. Und dann sei der Übergang nicht zu schaffen.

Für das Testprojekt wird eine Spedition jeden Tag knapp 170 Kilometer auf einer Strecke im Murgtal bei Rastatt mit dem eActros zurücklegen - als Vergleich zu sogenannten Hybrid-Oberleitungs-Lkw, die genau dort ab 2020 ebenfalls getestet werden.

Daimler rechnet nach einem deutlichen Plus im vergangenen Jahr auch 2019 mit weiter steigenden Verkaufszahlen in der Lastwagensparte. Man gehe angesichts weltweit günstiger Marktbedingungen von einem leichten Absatz- und Umsatzplus aus, sagte Daum nach Angaben der dpa.

“Wir haben mehr Einheiten verkauft als je zuvor”, betonte er mit Blick auf das vergangene Jahr. Mehr als 517 000 Stück bedeuteten einen Zuwachs von zehn Prozent. Bei 38,3 Milliarden Euro Umsatz lag das operative Ergebnis der Sparte bei 2,75 Milliarden Euro - laut Daum ebenfalls Rekordniveau. Das Effizienzprogramm, mit dem die Kosten in den vergangenen Jahren um insgesamt 1,4 Milliarden Euro reduziert wurden, solle sich in diesem Jahr erstmals voll im Ergebnis niederschlagen, kündigte Daum an.

 

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