Politik

Brexit-Chaos: Deutsche Unternehmen hängen in der Luft

Lesezeit: 1 min
28.03.2019 17:13
Das Brexit-Chaos führt für deutsche Unternehmen, die in Großbritannien Niederlassungen betreiben, zunehmend zu Problemen. Gleichzeitig nehmen die Sorgen über den Brexit bei deutschen Firmen zu, unabhängig davon, ob sie in Großbritannien Filialen besitzen oder nicht.
Brexit-Chaos: Deutsche Unternehmen hängen in der Luft

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Laut einer Untersuchung, die die Unternehmensberatung „Deloitte“ in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband der Industrie (BDI) durchgeführt hat, führt die Unsicherheit in punkto Brexit dazu, dass die deutschen Firmen mit Präsenz in Großbritannien ihre dortigen Geschäfte kaum noch langfristig planen können. Um im Fall eines EU-Austritt Großbritanniens ihre Geschäftstätigkeit dennoch weiter halbwegs im normalen Rahmen fortführen zu können, führen die Unternehmen eine ganze Reihe von Vorbereitungsmaßnahmen durch. Beispielsweise schreiben sie vorsichtshalber Verträge um, suchen nach alternativen Transportwegen, erhöhen ihre Lagerbestände und planen mögliche Verlagerungen aus Großbritannien zurück nach Deutschland oder in ein anderes ausländisches Land. All diese Maßnahmen kosten Zeit und Geld - der Brexit richtet also schon Schaden an, bevor er überhaupt Realität geworden ist.

Dass der Austritt der Briten aus der EU einen hohen Preis kosten würde, steht fest - die Höhe dieses Preises lässt sich allerdings in konkreten Zahlen kaum beziffern. Fest steht: Das bilaterale Handelsvolumen zwischen Großbritannien und der Bundesrepublik beträgt rund 120 Milliarden Euro. BDI-Hauptgeschäftsführer Joachim Lang sagt: „Der britischen Wirtschaft droht eine unmittelbar durchschlagende Rezession, die auch an Deutschland nicht unbemerkt vorüberziehen würde.“

Allerdings bietet der Brexit der deutschen Wirtschaft auch Chancen: So könnten ausländische Unternehmen Niederlassungen aus Großbritannien nach Deutschland verlagern. Außerdem ist davon auszugehen, dass der Finanzplatz Deutschland eine nachhaltige Stärkung erfahren wird.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Deutsche müssen über Abschiebungen diskutieren - mit aller Vorsicht
26.04.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Tourismus-Branche: „In Hotellerie und Gastgewerbe ist noch nichts wieder in Ordnung“
26.04.2024

Die deutsche Tourismus-Branche, also Hotellerie und Gastronomie, firmiert neuerdings unter dem neuen Sammelbegriff „Gastwelt“ - auch um...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Bürokratieabbau: Ministerin fordert mehr Widerstandsfähigkeit und Effizienz
26.04.2024

Rheinland-Pfalz ist ein mittelständisch geprägtes Land. Gerade kleinere Betriebe hadern mit zu viel bürokratischem Aufwand.

DWN
Politik
Politik Hybride Bedrohungen: Drohnen-Flüge und psychologische Kriegsführung
26.04.2024

Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius hat eindringlich vor hybriden Bedrohungen in Deutschland gewarnt. Gegen den Einsatz von...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Gallup-Studie: Globale Führungsbewertung 2024 - wie Deutschland unter Großmächten abschneidet
26.04.2024

Die Gallup-Studie 2024 zeigt die Stabilität und Herausforderungen in der globalen Führungsbewertung für Länder wie USA, Deutschland,...

DWN
Politik
Politik Habeck kontert Kritiker: „Energiekrise gemeistert und Strompreise gesenkt“
26.04.2024

Nach Kritik an Atomausstieg: Habeck und Lemke bestätigen, die Energieversorgung sei gesichert und nukleare Sicherheit gewährleistet.

DWN
Technologie
Technologie Künstliche Intelligenz: Wie sich Deutschland im internationalen Rennen positioniert
26.04.2024

Die Deutsche Industrie macht Tempo bei der KI-Entwicklung. Das geht aus einer kürzlich veröffentlichten Analyse des Deutschen Patent- und...

DWN
Immobilien
Immobilien Commerzbank-Studie: Immobilienpreise könnten weiter fallen
26.04.2024

Deutsche Wohnimmobilien verlieren weiter an Wert. Die Commerzbank sieht ein Abwärtspotenzial von 5 bis 10 Prozent, abhängig von...