Die alten und neuen Eigentümer der NordLB haben die Rettung der dringend auf Kapital angewiesenen Landesbank endgültig auf den Weg gebracht. Niedersachsen und das Sparkassen-Lager hätten sich auf eine gemeinsame Grundlagenvereinbarung zur Vorlage bei der Europäischen Zentralbank verständigt, sagte der niedersächsische Finanzminister und NordLB-Aufsichtsratschef Reinhold Hilbers am Montagabend der Nachrichtenagentur Reuters in Berlin. "Jetzt müssen wir grünes Licht von der EU-Kommission bekommen." Die Brüsseler Behörde werde nun eine beihilferechtliche Prüfung der Kapitalmaßnahmen vornehmen.
Ein Sprecher des Deutschen Sparkassen- und Giroverbands (DSGV) bestätigte die Einigung. Das Eckpunktepapier für die Stützung des Instituts aus Hannover umfasst Finanzspritzen über insgesamt rund 3,6 Milliarden Euro sowie das künftige Geschäftsmodell. Vorige Woche einigten sich die Beteiligten auf Grundzüge für den NordLB-Umbau, mussten aber noch Details klären.
Wegen fauler Schiffskredite muss die Bank mit viel Geld gerettet werden. Niedersachsen und Sachsen-Anhalt schießen 1,7 Milliarden Euro zu und das Sparkassen-Lager 1,1 Milliarden Euro. Zudem stellt Niedersachsen Abschirmungen über etwa vier bis fünf Milliarden Euro für Kredite bereit, die das Kapital der Bank um 800 Millionen Euro entlasten.
Die Bilanzsumme soll von 154 auf etwa 95 Milliarden Euro schrumpfen. Zudem steigt die Bank aus Schiffsfinanzierungen aus. Faule Kredite der Sparte hatten 2018 für den Rekordverlust von knapp 2,4 Milliarden Euro gesorgt. Die Bank selbst will 2020 wieder Gewinn machen. Aufsichtsratschef Hilbers jedoch hatte vorige Woche gesagt: "Ich gehe davon aus, dass wir ab 2021 wieder im Status sind, dass wir auch Gewinne machen."