Finanzen

Russland und Türkei gründen gemeinsamen Investitionsfonds

Die Staatsfonds der Türkei und Russlands haben einen gemeinsamen Fonds für Direktinvestitionen gegründet.
15.04.2019 17:24
Lesezeit: 1 min

Der russische Direktinvestitionsfonds (RDIF) und der Turkey Wealth Fund (TWF) haben einen Vertrag zur Gründung des Russland-Türkei-Investitionsfonds abgeschlossen. Das Gesamtvolumen des Russland-Türkei-Investmentfonds beträgt 900 Millionen Euro. In der Anfangsphase belaufen sich die Investitionen in diversen Fondsprojekten auf 200 Millionen Euro.

Der Investitionsfonds wird einen besonderen Schwerpunkt auf die Bereiche Technologie, Gesundheitswesen und Infrastruktur legen, berichtet das SWFI Institute“Wir haben lange daran gearbeitet und es gab viele Diskussionen, und schließlich haben wir es geschafft. Es handelt sich um 900 Millionen Euro. Es wird äußerst wichtig sein, die russisch-türkische Investition wiederzubeleben”, zitiert die Nachrichtenagentur Tass den Kreml-Sprecher Dmitri Peskow.

Der Investitionsfonds stellt einen Meilenstein dar. "Der Fonds wird die gegenseitige Investitionskultur stärken und die wirtschaftliche Entwicklung in der Region fördern, indem die Kooperation zwischen russischen und türkischen Firmen intensiviert wird”, zitiert der türkische Fernsehsender Habertürk das Mitglied des TWF, Zafer Sönmez.

Im Zusammenhang mit dem TWF gibt es ein brisantes Detail, das der Öffentlichkeit weitgehend verborgen gebelieben ist. Im September 2018 hatte sich der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan selbst zum Vorsitzenden des TWF ernannt und das gesamte Management vor die Tür gesetzt. Der türkische Rechnungshof hat keine Befugnisse mehr, den TWF zu beaufsichtigen. Erdoğan kann über den Verkauf von Anteilen des TWF und über die Gründung von Joint Ventures daher frei entscheiden.

Russland hatte die Türkei zuletzt im Verlauf des Währungsverfalls der Lira unterstützt. Der russische Energie-Riese Gazprom hat der Türkei einen rückwirkenden Gaspreis-Rabatt in Höhe von 10,25 Prozent gewährt. Die Türkei erhielt eine Milliarde US-Dollar zurück. Dadurch wurde die Menge an US-Dollar auf dem türkischen Markt erhöht, wodurch sich die Lira etwas erholte.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Krypto-Coup: Milliarden für die Familienkasse
30.06.2025

Donald Trump lässt seine Kritiker verstummen – mit einer beispiellosen Krypto-Strategie. Während er Präsident ist, verdient seine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Streit um Stromsteuer belastet Regierungskoalition
30.06.2025

In der Bundesregierung eskaliert der Streit um die Stromsteuer. Während Entlastungen versprochen waren, drohen sie nun auszubleiben –...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft PwC: Künstliche Intelligenz schafft Jobs nur für die, die vorbereitet sind
30.06.2025

Künstliche Intelligenz verdrängt keine Jobs – sie schafft neue, besser bezahlte Tätigkeiten. Doch Unternehmen müssen jetzt handeln,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen United Internet-Aktie unter Druck: 1&1 reduziert Prognose
30.06.2025

1&1 senkt überraschend seine Gewinnprognose trotz zuletzt guter Börsenstimmung. Der Grund: deutlich höhere Kosten beim nationalen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Inflation in Deutschland sinkt im Juni auf 2,0 Prozent: Energiepreise entlasten
30.06.2025

Die Inflation in Deutschland hat im Juni einen überraschenden Tiefstand erreicht – doch nicht alle Preise sinken. Was bedeutet das für...

DWN
Politik
Politik Trumps Schritte im Nahen Osten: Nur der Anfang eines riskanten Spiels
30.06.2025

Donald Trump bombardiert den Iran, erklärt die Waffenruhe – und feiert sich selbst als Friedensbringer. Experten warnen: Das ist erst...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Raucherpause im Job: Ausstempeln erforderlich?
30.06.2025

Raucherpause im Job – ein kurzer Zug an der Zigarette, doch was sagt das Arbeitsrecht? Zwischen Ausstempeln, Betriebsvereinbarung und...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Lufthansa sichert sich Anteile an Air Baltic – trotz Bedenken
30.06.2025

Die Lufthansa steigt bei der lettischen Fluggesellschaft Air Baltic ein – jedoch nicht ohne Bedenken der Kartellwächter. Was bedeutet...