Finanzen

EU schreibt Emissionsziele für Busse und Lkw vor

Lesezeit: 1 min
18.04.2019 13:19
Die EU schreibt Herstellern von Lkw und Bussen Emissionsziele vor. Zudem wird es eine Quote für Fahrzeuge geben, die keine Emissionen verursachen.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

In der EU soll es ab 2025 erstmals verbindliche CO2-Grenzwerte für Lkw und Busse geben. Eine entsprechende Verordnung hat das Europaparlament am Donnerstag abschließend verabschiedet. Demnach soll der CO2-Ausstoß neuer Lkw bis zum Jahr 2025 um 15 Prozent und bis 2030 um 30 Prozent gesenkt werden. Die Reduktion wird gemessen am Ausstoß des Jahres 2019. Die Werte gelten jeweils für die gesamte Flotte eines Herstellers. Besonders sparsame Fahrzeuge sollen dabei mehrfach angerechnet werden.

Auf Druck des Europaparlaments wurde auch verankert, dass die Hersteller eine Zielmarke von zwei Prozent Null- und Niedrigemissionsfahrzeugen erreichen müssen. Halten sie dies nicht ein, drohen ihnen Bußgelder.

In einer Mitteilung schreibt das Europäische Parlament:

Am Donnerstag (18.04.) nahm das Europäische Parlament erstmals eine EU-Verordnung über CO2-Emissionen von Lkws an. Damit soll gegen steigende Emissionen des Straßenverkehrs vorgegangen werden.

Die neuen Vorschriften, auf die sich die Abgeordneten und Vertreter der rumänischen Ratspräsidentschaft im Februar informell geeinigt hatten, wurden mit 474 Stimmen angenommen, bei 47 Gegenstimmen und 11 Enthaltungen.

Ziel ist es, CO2-Emissionen von schweren Nutzfahrzeugen wie Lkws und Kleinlastwagen bis 2030 um 30 Prozent zu verringern, mit einem Zwischenziel von 15 Prozent bis 2025.

Bis 2025 sollen Hersteller zudem sicherstellen müssen, dass emissionsfreie oder emissionsarme Fahrzeuge einen Marktanteil von mindestens 2 Prozent aller verkauften Neufahrzeuge ausmachen. Dies soll den ständig steigenden Emissionen des Straßenverkehrs, für die die schweren Nutzfahrzeuge zu einem Viertel verantwortlich sind, entgegenwirken.

Außerdem wird die Europäische Kommission im Jahr 2022 neue Ziele für die Zeit nach 2030 vorstellen müssen, die das Pariser Übereinkommen berücksichtigen.

Zitat

Berichterstatter Bas Eickhout (Grüne/EFA, NL): “Es ist ein großer Erfolg, dass die EU nun erstmals gegen die CO2-Emissionen von schweren Nutzfahrzeugen vorgeht. Die Vorschriften werden die Luftverschmutzung auf unseren Straßen verringern und die Luftqualität verbessern. Der Treibstoff der Zukunft für Lkws ist Innovation. Diese Vorschriften sollten demnach die Industrie anregen, Wandel und Forstschritt im Bereich der Technologie voranzutreiben. ”

Die nächsten Schritte

Nun muss der Rat den Text noch förmlich bestätigen, bevor er in Kraft treten kann.

Hintergrundinformationen

Schwere Nutzfahrzeuge sind für 27 Prozent der CO2-Emissionen des Straßenverkehrs verantwortlich und für beinahe 5 Prozent der Treibhausgasemissionen in der EU (Daten aus 2016). Seit 1990 sind die Emissionen schwerer Nutzfahrzeuge um 25 Prozent gestiegen – hauptsächlich aufgrund des steigenden Güterkraftverkehrs. Diese laufen Gefahr weiter anzusteigen, sollten keine neuen Vorschriften verabschiedet und durchgesetzt werden.


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...