Finanzen

Türkische Regierung zapft Reserven der Zentralbank an

Lesezeit: 1 min
13.05.2019 16:57
Die Haushaltslage in der Türkei verschlechtert sich zusehends. Die Erdogan-Regierung weiß sich keinen Rat mehr, als die Reserven der Zentralbank anzuzapfen.

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Die türkische Regierung will sich Insidern zufolge wegen des Haushaltsdefizits Zugriff auf die milliardenschweren Reserven der Zentralbank verschaffen. Per Gesetz sollen so 40 Milliarden Lira (rund 5,8 Milliarden Euro) aus der Rücklage in den Etat übertragen werden, sagten drei mit den Vorgängen vertraute Personen am heutigen Montag der Nachrichtenagentur Reuters. Offen sei noch, ob und wann ein entsprechender Gesetzentwurf das Parlament erreichen soll.

Die Zentralbank besitzt nicht nur Devisenreserven, sondern auch sogenannte „gesetzliche Reserven", auf die nun zugegriffen werden soll. Diese speisen sich aus den Gewinnen der Notenbank. Auf sie darf im Fall von außergewöhnlichen Umständen zurückgegriffen werden. „Die türkische Zentralbank verfügt über gesetzliche Rücklagen in Höhe von rund 40 Milliarden Lira", sagte einer der Insider. „Die Übertragung dieses Betrags auf den Haushaltsplan der Zentralverwaltung für 2019 wurde als angemessen erachtet. Dieser Schritt zielt auf die Verbesserung und Stärkung des Haushalts ab."

Der Etat wies im ersten Quartal nach Angaben des Finanzministeriums ein Defizit von 36,2 Milliarden Lira aus, das bis Jahresende auf 80,6 Milliarden Lira steigen soll. Der türkischen Wirtschaft macht die schwächelnde Landeswährung Lira zu schaffen. Sie verteuert Importe.


Mehr zum Thema:  
Europa >

DWN
Politik
Politik Wider den Hedonismus: Warum Wehrpflicht (und Zivildienst) Deutschland wieder auf Spur bringen
15.01.2025

Als Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), vom russischen Überfall auf die Ukraine richtig geschockt, die Zeitenwende für Deutschland ausrief,...

DWN
Technologie
Technologie Wie ehemalige IT-Nerds der russischen Suchmaschine Yandex den KI-Markt Europas aufmischen
14.01.2025

Russische IT-Nerds bauen in Amsterdam das KI-Unternehmen Nebius auf. Informatiker um den Yandex-Suchmaschinen-Gründer Arkadi Wolosch...

DWN
Finanzen
Finanzen Bafin-Kontenvergleich: Alle Girokonten in Deutschland im Überblick
14.01.2025

Die Finanzaufsicht Bafin bringt Transparenz in den Kontomarkt: Mit dem neuen Bafin Kontenvergleich können Verbraucher alle Girokonten in...

DWN
Politik
Politik Russischer Außenminister Lawrow: "USA wollen nach Nord-Stream Gaspipeline TurkStream zerstören"
14.01.2025

Russlands Außenminister Lawrow beschuldigt die USA, mit ukrainischen Drohnenangriffen die Gasleitung TurkStream lahmlegen zu wollen....

DWN
Politik
Politik CDU-Heizungsgesetz: Wie die Union das Heizungsgesetz abschaffen will - und warum das schlecht wäre
14.01.2025

Das Habecksche Heizungsgesetz, offiziell Gebäudeenergiegesetz (GEG), gilt seit Januar 2024. Die CDU plant, das GEG bei einer möglichen...

DWN
Politik
Politik Weitere Ukraine-Hilfe? Pistorius zu Besuch in Kiew spricht sich dafür aus
14.01.2025

Ukraine-Hilfe 2025: Verteidigungsminister Boris Pistorius bleibt optimistisch, was die Fortsetzung der Unterstützung für die Ukraine...

DWN
Politik
Politik NATO-Gipfel: Schutz für Ostsee-Infrastruktur geplant
14.01.2025

Nato schützt sich künftig besser vor Sabotageakten gegen wichtige Infrastruktur wie Kabel und Pipelines. Deutschland steuert mit...

DWN
Panorama
Panorama Stasi-Akten sichern: Der historische Moment der Besetzung der Stasi-Zentrale
14.01.2025

Am 15. Januar 1990 stürmte das Volk die Stasi-Zentrale in Berlin-Lichtenberg und sicherte wertvolle Stasi-Akten für die spätere...