Bundeskanzlerin Merkel nahm auf der Pressekonferenz mit Russlands Präsident Putin am Montag in Hannover auch zum Thema Sicherheit der Bankeinlagen Stellung.
Reuters berichtet:
Die Maßnahmen in Zypern „können nicht Maßstab sein für eine dauerhaft sichere Bankenlandschaft in Europa", sagte Merkel am Montag auf einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Russlands Präsident Wladimir Putin in Hannover. „Es geht darum, Berechenbarkeit zu haben", sagte Merkel. Jeder müsse wissen, dass Einlagen bis zu 100.000 Euro in allen europäischen Ländern geschützt seien.
Die Bankenaufsicht und die Einlagensicherung würden erst jetzt vereinheitlicht, sagte die Kanzlerin. Dies kommt allerdings zu spät, wie sich herausstellt. Denn es sei bereits zu Fehlentwicklungen gekommen, die mit einer gemeinsamen Währung nicht zu vereinbaren seien, sagte Merkel.
Damit leistet nun auch die Bundeskanzlerin einen Beitrag zur Vorbereitung der Sparer auf ihre zwangsweise Mitwirkung bei der Bankenrettung. Denn Merkels Aussage bedeutet unmissverständlich, dass Einlagen über 100.000 Euro offiziell vogelfrei sind.
Bundesbankpräsident Jens Weidmann hatte am Sonntag festgestellt, dass es einen Aufräumplan für die Banken gebe. Weidmann schloss ausdrücklich nicht aus, dass auch Einlagen unter 100.000 Euro angefasst werden können (hier).
So weit wollte die Kanzlerin nicht gehen, zumindest nicht in Gegenwart von Russlands Präsident Wladimir Putin. Der kann, wie man seit dem Besuch von Jörg Schönenborn in Moskau weiß, beim Thema Bank-Einlagen ganz schön bissig werden (hier). Ihr Gesichtsausdruck auf dem Video legt auch den Gedanken nahe, dass sich Merkel über barbusigen Demonstrantinnen sehr erschreckt hat. Die Damen waren zwar wegen Putin gekommen.
Vermutlich wollte Merkel jedoch die ohnehin schon explosive Stimmung nicht noch zusätzlich durch weitergehende Aussagen zur Vergänglichkeit von Sparbüchern anheizen