Deutschland

E-Batterien: Fraunhofer Institut gelingt großer Durchbruch

Lesezeit: 1 min
05.06.2019 17:17
Dem Fraunhofer Institut ist im Zusammenhang mit der Herstellung von E-Batterien ein großer Durchbruch gelungen. Eine wettbewerbsfähige E-Batterien-Produktion in Deutschland und Europa ist nun möglich.
E-Batterien: Fraunhofer Institut gelingt großer Durchbruch
Elektroden werden nicht mit Flüssigkeiten, sondern mit einem trockenen Film aus Chemikalien beschichtet. (Grafik: Science Direct)

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Ein Team des Fraunhofer-Instituts für Werkstoff- und Strahltechnik (IWS) hat ein neues Herstellungsverfahren für Elektrofahrzeugbatterien entwickelt, bei dem die Elektroden nicht mit Flüssigkeiten, sondern mit einem trockenen Film aus Chemikalien beschichtet werden. Angeblich ist die Produktion dieses Verfahren weniger energieintensiv, was bedeutet, dass es auch kostengünstiger ist. Es ist auch besser als das Standardverfahren, da es offenbar keine giftigen Lösungsmittel enthält. 

“Unser Dry Transfer Coating-Verfahren zielt darauf ab, die Prozesskosten bei der Elektrodenbeschichtung spürbar zu senken. Hersteller können giftige und teure Lösungsmittel eliminieren und Energiekosten beim Trocknen einsparen. Darüber hinaus ermöglicht unsere Technologie die Verwendung von Elektrodenmaterialien, die sich nur schwer oder gar nicht nasschemisch verarbeiten lassen”, sagte Projektleiter Dr. Benjamin Schumm gegenüber Phys.org.

Fraunhofer Institut stärkt Standort Deutschland

In einer Mitteilung meldet das IWS: “Alle großen Automobilhersteller haben ehrgeizige Elektrofahrzeugprogramme aufgelegt, die für eine stark steigende Batterienachfrage sorgen werden. Bisher kaufen die deutschen Unternehmen die Zellen dafür in Asien ein. Das hat vor allem zwei Gründe: Asiatische Technologiekonzerne verfügen über jahrzehntelange Erfahrungen in der Massenproduktion von Batteriezellen und in diesen Prozessen wird viel Energie verbraucht. Das macht die Fertigung an Standorten mit hohen Strompreisen wie Deutschland kostenintensiv.”

Schumm zufolge wird dieser Durchbruch “zu einer international wettbewerbsfähigen Batteriezellenproduktion in Deutschland und Europa beitragen”. Die skandinavischen Partner des Fraunhofer Instituts unterstützen den neuen Vorstoß. Das finnische Batterieunternehmen BroadBit Batteries hat zusammen mit dem IWS in seinem Werk in Espoo eine Pilotanlage in Betrieb genommen, in der Elektroden mit trockenem Elektrodenmaterial anstelle von feuchten Pasten beschichtet werden  - wie es in der Industrie üblich ist. BroadBit wird neue Arten von Natriumionenbatterien herstellen.

“Die Nachfrage nach unserer Technologie ist auch in Deutschland hoch”, berichtet Schumm. Im Labormaßstab kann das IWS bereits Elektrodenfolien mit einer bemerkenswerten Produktionsgeschwindigkeit von mehreren Metern pro Minute beschichten.


Mehr zum Thema:  

DWN
Finanzen
Finanzen Boom-Segment aktive ETFs: BlackRock startet fünf neue Fonds
07.09.2024

Blackrocks ETF-Tochter iShares erweitert ihr Angebot in Europa um fünf neue aktive ETFs. Ziel der Fonds ist es, Anlegern kostengünstige...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Flexible Arbeitszeiten: Sind Vollzeitjobs ein Auslaufmodell?
07.09.2024

Eine repräsentative Befragung der Bertelsmann Stiftung zeigt, dass nur noch eine Minderheit eine Stelle mit festen Arbeitszeiten...

DWN
Finanzen
Finanzen Derivate Erklärung: So funktionieren Zertifikate, CFDs und Optionsscheine
07.09.2024

Derivate wie Futures, Optionen, Zertifikate, Optionsscheine, Swaps und CFDs sind heftig umstritten. Einige sehen darin notwendige...

DWN
Technologie
Technologie Wasserstoffprojekt in Namibia könnte KZ-Gedenkstätte gefährden
07.09.2024

Deutschland unterstützt ein Großprojekt zur Herstellung von grünem Wasserstoff in Lüderitz. An diesem Ort befand sich einst das erste...

DWN
Immobilien
Immobilien Tag des offenen Denkmals: 7 ungewöhnliche Monumente in Deutschland
07.09.2024

Ob Schloss Neuschwanstein oder Siegessäule: Viele Denkmäler in Deutschland sind international bekannt. Hier werfen wir einen Blick auf...

DWN
Technologie
Technologie Stromerzeugung aus Windkraft: Die Dynamik nimmt ab
07.09.2024

Im vergangenen Jahr war Windkraft erstmals die Hauptquelle der hiesigen Stromerzeugung, weit vor Kohle. Doch in diesem Jahr ist eine...

DWN
Politik
Politik Trump-Erfolg im Schweigegeld-Prozess: Urteil erst nach US-Wahl
07.09.2024

Im New Yorker Prozess wegen Schweigegeldzahlungen von Ex-Präsident Donald Trump wird das Strafmaß erst nach der Präsidentschaftswahl...

DWN
Panorama
Panorama Studie: Ungesunde Ernährung bereits bei Kleinkindern weit verbreitet
07.09.2024

Laut einer aktuellen Studie ernähren sich bereits Kleinkinder zu süß und ungesund. Wie das Max Rubner-Institut (MRI) in Karlsruhe, ein...