Deutschland

Bundesrat erleichtert Bau von LNG-Terminals in Deutschland

Lesezeit: 1 min
07.06.2019 16:55
Der Bundesrat hat Erleichterungen für die geplanten Flüssiggas-Häfen an der Nordsee beschlossen.
Bundesrat erleichtert Bau von LNG-Terminals in Deutschland
Ein Flüssiggas-Hafen im nordfranzösischen Dünkirchen. (Foto: AFP)
Foto: AFP

Der Bau von Flüssiggas-Terminals an der deutschen Küste soll durch Gesetzeserleichterungen und Zuschüsse gefördert werden. Der Bundesrat billigte am Freitag eine entsprechende Verordnung von Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU). Sie sieht vor, dass die Kosten für die Anbindung der Terminals künftig größtenteils von den Gasnetzbetreibern zu tragen sind. Bislang mussten die Terminalbetreiber dafür aufkommen.

Die Gasnetzbetreiber können die Kosten für den Anschluss künftig auf die Nutzer umlegen. Das Bundeswirtschaftsministerium sieht dadurch aber keine spürbaren Auswirkungen auf die Verbraucherpreise. Ziel der Verordnung ist es, den Bau von Terminals für Flüssiggas - auch bekannt unter dem englischen Kürzel LNG - für Unternehmen wirtschaftlicher zu machen.

Der Verordnung zufolge sind Fernleitungsnetzbetreiber künftig verpflichtet, LNG-Anlagen an ihre Netze anzuschließen und die Anschlussleitung zu betreiben. 90 Prozent der Kosten trägt der Netzbetreiber, zehn Prozent der Anschlussnehmer.

"Als Kohlendioxid-ärmster fossiler Energieträger ist Erdgas ein wichtiger Partner in der nächsten Phase der Energiewende", heißt es in der Verordnung des Wirtschaftsministeriums. Wegen der sinkenden Gasförderung in Europa ergebe sich "ein zusätzlicher Bedarf an Gasimporten in die Europäische Union und damit auch nach Deutschland".

Somit sei es "strategisch bedeutend", die Anlandung von LNG auf deutschem Bundesgebiet zu ermöglichen. Vor allem die USA gelten als Quelle möglicher künftiger LNG-Importe. Dies stößt bei Umweltschützern auf Kritik: Sie fürchten, dass Deutschland künftig Gas importiert, das in den USA in dem sehr umstrittenen Fracking-Verfahren gewonnen wird. Überlegungen zum Bau von LNG-Terminals gibt es in Brunsbüttel, Stade und Wilhelmshaven.

DWN
Panorama
Panorama Häufigste Ängste der Deutschen: höhere Preise und Migration
09.10.2024

Manche Menschen fürchten um ihren Job, andere machen sich Sorgen wegen steigender Kriminalität oder wachsenden islamistischen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Arbeitsmarkt: Fast jeder Zweite nur noch befristet angestellt. Sind Jobs auf Lebenszeit ein Auslaufmodell?
09.10.2024

Immer kürzer, immer schneller: Befristete Arbeitsverträge sind auch nach der Corona-Pandemie traurige Realität bei deutschen...

DWN
Panorama
Panorama Fußballchef bei Red Bull: Jürgen Klopp als Konzernstratege - kann er das?
09.10.2024

Es gibt verschiedene Management-Typen. Strategen, die von langer Hand planen und sich weder aus der Ruhe bringen noch in die Karten schauen...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft US-Wahl: Trump fordert Importzölle - Kanada und Mexiko wären stark betroffen
09.10.2024

Die von Donald Trump geforderten Importzölle der USA könnten Kanada und Mexiko besonders stark treffen. Ihre weltweiten Exporte würden...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Selenskyj-Treffen wegen Bidens Absage in der Schwebe - ändert sich die Ukraine-Strategie?
09.10.2024

Der Hurrikan "Milton" in den USA und die Verschiebung des Deutschlandbesuchs von US-Präsident Joe Biden wirbeln die westlichen...

DWN
Politik
Politik Telegram kooperiert jetzt mit den russischen Behörden: Sollte man den Messenger bald verlassen?
09.10.2024

Der Gründer von Telegram hatte lange Zeit nicht vor, mit Russland zusammenzuarbeiten, aber jetzt sieht die Lage anders aus. Russische...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Nahostkonflikt: Israel und libanesische Hisbollah im Eskalations-Modus - Vergeltungsschlag erwartet
09.10.2024

Auf Angriff folgt Vergeltung: Nahezu täglich beschießen sich die libanesische Hisbollah-Miliz und die israelischen Streitkräfte – ein...

DWN
Politik
Politik Kosten sparen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk: Ja, aber wie viele?
09.10.2024

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk soll Kosten senken - indem kleinere Sender gestrichen werden. Wie viel Geld genau das einspart,...