Seit über sechs Wochen toben Großbrände in der Arktis. Die World Meteorological Organization (WMO) stuft die Brände als “beispiellos” ein. Der UN zufolge sei es alleine in den vergangenen sechs Wochen am Polarkreis zu über 100 intensiven Bränden gekommen. Der Brand erstreckt sich auf den trockenen Torf, der den Permafrost bedeckt. Im Detail geht es um eine Fläche von über 100.000 Hektar.
Im Juni 2019 wurden infolge dieser Brände 50 Megatonnen Kohlendioxid in die Atmosphäre freigesetzt, was den jährlichen Gesamtemissionen Schwedens entspricht. Das sei eine deutlich größere Menge an Emissionen aus Bränden in der Arktis, welche im selben Monat in der Vergangenheit beobachtet wurden.
Die unberührte Umgebung der Arktis ist besonders empfindlich und heizt sich schneller auf als andere Regionen. Brände in der Arktis erhöhen auch das Risiko, dass der Permafrost in Zukunft auftaut und Methan, ebenfalls ein Treibhausgas, entweicht, so die WMO.
Ein seltenes Feuer entzündete sich sogar in Grönland bei ungewöhnlich heißem und trockenem Wetter. Innerhalb von zehn Tagen im Juli führten Waldbrände in Alaska dazu, dass ein Gebiet von der Größe von Rhode Island niedergebrannt wurde.
Die Temperaturen in Alaska erreichten mit 32 Grad am 4. Juli einen Rekord und verstärkten die Waldbrände. Einer kürzlich durchgeführten Studie zufolge brennen die borealen Wälder der Erde, also die Wälder, die der nördlichen Klimazone angehören, mit einer Geschwindigkeit, die in mindestens 10.000 Jahren noch nicht beobachtet wurde, berichtet die Proceedings of the National Academy of Sciences of the United States of America (PNAS).