Alexis Tsipras, der Chef der Syriza-Partei, ist auf kleiner Europa-Tour. Nachdem er am Montag in Paris war, flog er am Dienstag nach Berlin, um sich mit der Partei Die Linke zu treffen. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz unterstrich er: „Wir wollen nicht die Zerstörung Europas“ – vielmehr sei seine Partei eine „tief europafreundliche“ Kraft. Andere europäische Regierungschefs hingegen hätten sich einer „anti-europäischen Politik“ schuldig gemacht, weil sie auf der schädlichen Sparpolitik beharrten. Wenn die Wahl Mitte Juni „mit dem Sieg meiner Partei endet, werde sie den Grundstein für mehr Stabilität in der Eurozone legen und nicht das Ende des Euros.“ Gregor Gysi bezeichnete Angela Merkel als „Wissenschaftlerin“, die sich eingestehen müsste, dass „ihr Experiment“ mit den europäischen Banken gescheitert sei.
„Wir bitten um die Solidarität der Völker in Deutschland und Frankreich“, sagte Alexis Tsipras. Die Deutschen könnten dies tun, indem sie beispielsweise Urlaub in Griechenland machen. Griechenland sei „unser gemeinsames Problem“ und Europa müsse zusammenarbeiten, um eine Lösung zu finden, die funktioniert. Syriza habe allerdings einen „Plan, mit der Katastrophe umzugehen, falls die EU die Geduld mit uns verliert“, fügte er hinzu. Seine Partei führe den Kampf in Griechenland auch im Namen der deutschen Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Am Ende der Pressekonferenz warnte Alexis Tsipras, dass Europa erneut in einen militärischen Konflikt geraten könnte, wenn sich die Wirtschaftskrise wirklich verschlimmere.