Finanzen

Neues Gesetz: EU-Staaten können Rating-Agenturen klagen

Lesezeit: 1 min
23.05.2012 00:48
Die Länder der Europäischen Union haben ein neues Gesetz zur Einschränkung der Macht der Ratingagenturen auf den Weg gebracht. Damit kann eine Ratingagentur verklagt werden, wenn sie bei ihrem Länderrating einen Fehler gemacht hat. Das Europäische Parlament muss noch zustimmen.
Neues Gesetz: EU-Staaten können Rating-Agenturen klagen

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Seit längerer Zeit versucht die EU, gegen die Ratingagenturen, die mit ihren Bewertungen die Eurokrise vor allem an den Finanzmärkten verschärften, vorzugehen. Am Montag haben die Länder der Europäischen Union nun die Vorschläge für ein entsprechendes Gesetz auf den Weg gebracht, das nun noch das Europäische Parlament passieren muss.

So sollen Länder-Ratings nach Möglichkeit alle sechs Monate und nicht wie bisher einmal im Jahr überprüft werden und eine gesetzliche Haftung für Ratingagenturen durchgesetzt werden. Ratingagenturen sollen dann verklagt werden können, wenn sie ein falsches Länderrating vorgenommen haben. Die bestehenden Rechtsvorschriften hinsichtlich von Ratingagenturen sollen auch dahingehend geändert werden, dass die Investoren ihre starke Abhängigkeit von den Ratings reduzieren und die Möglichkeit eines Schadensersatzes erhalten sollen, wenn Verluste aufgrund eines Fehlers beim Rating aufgetreten sind.

„Aufgrund der Komplexität von strukturellen Finanzinstrumenten und deren Rolle im Zusammenhang mit der Finanzkrise“ sollen beispielsweise dem Gesetzesentwurf zufolge Unternehmen zwei verschiedene Ratingagenturen für die Bewertung dieser Instrumente engagieren. Der ursprüngliche Vorschlag, den Schulden-Emittenten, wie beispielsweise den Unternehmen, vorzuschreiben, ihre Ratingagenturen regelmäßig zu wechseln, wurde indes verwässert. Nur für verbriefte Schuldtitel soll dies zukünftig gelten.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Eine Welt ohne Europa?
04.05.2024

Der Krieg in der Ukraine und die Spannungen im Nahen Osten gefährden die Zukunftsfähigkeit der EU. Nun steht sie an einem Scheideweg:...

DWN
Finanzen
Finanzen Platzt die ETF-Blase – was dafür, was dagegen spricht
04.05.2024

Kaum eine Investmentform konnte in den zurückliegenden Jahren die Gunst der Anleger derart erlangen wie dies bei Exchange Traded Funds,...

DWN
Immobilien
Immobilien Streikwelle auf Baustellen droht: Gewerkschaft kündigt Massenstreiks an
04.05.2024

Die Bauindustrie steht vor Massenstreiks: Gewerkschaft kündigt flächendeckende Arbeitsniederlegungen mit rund 930.000 Beschäftigten an.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Chinas Einfluss in Südostasien: Herausforderung für deutsche Firmen
04.05.2024

Deutsche Unternehmen suchen verstärkt nach Alternativen zum chinesischen Markt und richten ihr Augenmerk auf die aufstrebenden...

DWN
Technologie
Technologie CO2-Speicherung: Vom Nischenthema zum Wachstumsmarkt
04.05.2024

Anreize durch die Politik, eine neue Infrastruktur und sinkende Kosten: CO2-Speicherung entwickelt sich zusehends vom regionalen...

DWN
Politik
Politik Wahljahr-Turbulenzen: Biden im Kreuzfeuer der Gaza-Proteste
04.05.2024

Seit Monaten sind bei fast jedem öffentlichen Auftritt von Präsident Joe Biden propalästinensische Demonstrationen zu sehen, die sich im...

DWN
Politik
Politik Mindestlohn: Neues Streitthema köchelt seit dem Tag der Arbeit
04.05.2024

Im Oktober 2022 wurde das gesetzliche Lohn-Minimum auf zwölf Euro die Stunde erhöht. Seit Jahresanfang liegt es bei 12,41 Euro, die von...

DWN
Technologie
Technologie Deutsches Start-up startet erfolgreich Rakete
04.05.2024

Ein deutsches Start-up hat eine Rakete von zwölf Metern Länge entwickelt, die kürzlich in Australien getestet wurde. Seit Jahrzehnten...