Der Goldpreis sank Anfang der Woche zeitweise auf den tiefsten Stand seit zwei Jahren. Unter anderem war der bevorstehende Verkauf des zypriotischen Goldes dafür ausschlaggebend (hier). Nichtsdestotrotz nimmt die Nachfrage danach nicht ab. Ganz im Gegenteil, Gold ist so beliebt wie lange nicht. Und zwar nicht nur im kriselnden Europa und den USA.
Wie die australische Zeitung The Age berichtet, sind beispielsweise die Goldverkäufe von Perth Mint, der älteste Münzprägeanstalt in Australien, massiv angestiegen. „Das Geschäftsvolumen unserer Verkäufe ist gegenüber dem aus der vergangenen Woche exzessiv um das Doppelte angestiegen“, zitiert The Age den Manager von Perth Mint, Nigel Moffatt. „Es gab Leute, die zur Tür herein rannten.“ Die Verkäufe von Goldmünzen bei Perth Mint sind innerhalb von drei Monaten um 49 Prozent auf 97.541 Unzen angestiegen.
Ähnliches spielt sich derzeit auch in China ab. Ein Geschäft in Peking beispielsweise verkaufte am Dienstag innerhalb von zwei Stunden 20 Kilogramm Gold, so zerohedge. In Japan haben Investoren ihre Goldkäufe am Dienstag beim zweitgrößten Händler für Edelmetalle, Tokuriki Honten, verdoppelt. Reuters zufolge fürchten die Investoren hier beispielsweise nach der expansiven Geldpolitik der japanischen Zentralbank ein massives Auseinanderdriften von Real- und Finanzwirtschaft.
Bereits am Dienstag berichtete außerdem Bloomberg, dass Goldkäufer in Indien derzeit die Geschäfte stürmen, um Gold-Schmuck und Münzen zu kaufen. Viele gehen hier davon aus, dass die Preise für Gold nach dem historischen Tief wieder anziehen werden und investieren entsprechend. „Es gab einen regelrechten Run auf das Gold, weil die Menschen nun Schmuck 15 Prozent günstiger kriegen als zuvor“, so der Inhaber eines Juweliers in Mumbai.