Politik

Draghi: Europas Politiker müssen jetzt tapfer sein - und springen

Lesezeit: 1 min
25.05.2012 12:15
EZB-Chef Mario Draghi ermahnt die EU-Regierungschefs, schneller gegen die Krise vorzugehen. Man benötige nun einen „tapferen Sprung“, da sich die Europäische Union nun an einem „entscheidenden Punkt in ihrer Geschichte“ befindet. Ein klarer Schritt, um den Druck auf die EZB abzuwenden.
Draghi: Europas Politiker müssen jetzt tapfer sein - und springen

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Während Angela Merkel schon erste Zweifel plagen, dass eine politische Union tatsächlich möglich ist (hier), erhöht nun die EZB erneut den Druck auf die Staats- und Regierungschefs der Euroländer. Die politischen Führer müssten nun einen „tapferen Sprung der politischen Phantasie“ hin zu mehr Fiskalunion wagen, um eine Vertiefung der Schuldenkrise zu verhindern, sagte EZB-Chef Mario Dragi am Donnerstag bei einer Rede in Rom.

Es müssten mutigere Maßnahmen ergriffen werden. Angesichts der Zerfahrenheit beim letzten EU-Gipfel scheint dies jedoch nicht so einfach zu sein, vor allem bis Francois Hollande eine Mehrheit im französischen Parlament erlangt hat. Er muss sich gegen Angela Merkel behaupten, um diese Mehrheit zu erreichen. Und auch Angela Merkel kann nur auf eine diese Mehrheit hoffen – denn ohne sie wird es für den französischen Präsidenten nicht einfach sein, entsprechende europapolitische und nationale Entscheidungen auf den Weg zu bringen.

Die EZB hat mit ihren Tendern im Dezember und Februar viel Geld in die Banken gepumpt und verlangt nun eine entsprechende Durchsetzungsfähigkeit der europäischen Politiker, auch wenn kaum etwas von dem Geld bisher in der Privatwirtschaft angekommen ist. Die Europäische Union, so Mario Draghi, befindet sich an einem „entscheidenden Punkt in ihrer Geschichte“ und die Regierungen der Euroländer müssten nun „gemeinsam und unumkehrbar ihre Vision der wirtschaftlichen und politischen Konstruktion festlegen“, um die gemeinsame Währung zu erhalten.

Diese Worte sind jedoch auch als Abwehr gegen die Forderung gegenüber der EZB, noch mehr Verantwortung zu übernehmen, zu verstehen. Etliche Länder wollen dass die EZB auch direkt an Staaten Kredite vergibt und ihr Kaufprogramm von europäischen Staatsanleihen fortsetzt. Nicht zuletzt die spanische Regierung hofft auf eine solche Unterstützung (mehr hier), die die EZB zumindest offiziell aber nicht geben will.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Zu Weihnachten Zukunft schenken

Gerade zu Weihnachten wünschen sich viele Menschen, etwas von ihrem Glück zu teilen und sich für diejenigen zu engagieren, die es nicht...

DWN
Immobilien
Immobilien Haus & Grund rät zu Geduld: Bei Grundsteuer auf neuen Bescheid warten
21.12.2024

Im Durchschnitt sollte es nicht teurer werden, das war das Versprechen der Grundsteuer-Reform. Doch noch immer wissen viele nicht, wie viel...

DWN
Immobilien
Immobilien Grundsteuer 2025: Alles rund um die Neuerung
21.12.2024

Ab Januar 2025 kommt die neue Grundsteuer in Deutschland zum Einsatz. Viele Hausbesitzer und künftige Käufer sind besorgt. Und das...

DWN
Immobilien
Immobilien Förderung jetzt auch für Kauf denkmalgeschützter Häuser
21.12.2024

Wer ein altes Haus kauft und klimafreundlich saniert, bekommt oft Hilfe vom Staat. Das gilt künftig auch für Denkmäler.

DWN
Politik
Politik So wollen die Schweiz und die EU enger zusammenarbeiten
21.12.2024

Die Schweiz ist nicht in der EU, aber es gibt etliche Abkommen. Doch die sind teils veraltet. Das soll sich nun ändern. Was bedeutet das...

DWN
Panorama
Panorama Magdeburg: Anschlag auf Weihnachtsmarkt - fünf Tote, 200 Verletzte - Verdächtiger ist verwirrter Islam-Gegner
21.12.2024

Einen Tag nach der tödlichen Attacke auf dem Weihnachtsmarkt in Magdeburg sitzt der Schock tief. Erste Details zum Tatverdächtigen werden...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Eine Erinnerung an ausreichend Risikokontrolle
21.12.2024

Die vergangene Woche brachte einen deutlichen Ausverkauf an den Aktienmärkten, der von Experten als gesunde Entwicklung gewertet wird....

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Kampf gegen Monopole: Europas Schlüsselrolle im Kampf gegen Big Tech und für den Klimaschutz
21.12.2024

Teresa Ribera steht vor einer gewaltigen Herausforderung. Die sozialistische Vizepremierministerin Spaniens wurde im September von der...

DWN
Finanzen
Finanzen Nach Trumps missglücktem Finanztrick: Stillstand der US-Regierung doch noch abgewendet
21.12.2024

Der US-Kongress hat einen drohenden Stillstand der Regierungsgeschäfte im letzten Moment abgewendet. Nach dem Repräsentantenhaus...