Angesichts der hohen Verschuldung Spaniens und der tiefen Rezession des Landes, die die Einnahmen des Landes weiter zu reduzieren droht, kommen nun auch die staatlichen Flughäfen auf den Prüfstand. Um Kosten zu reduzieren, droht nun 30 der insgesamt 47 staatlichen Flughäfen in Spanien die Schließung. Ein Sprecher der staatlichen Flughafengesellschaft AENA sagte, „wir analysieren jeden einzelnen, um herauszufinden, wo wir uns treffen können, um Kosten zu senken" und warnte, es sei kein einfacher Job – rund drei Viertel der Flughäfen müssten damit rechnen, geschlossen zu werden.
Viele der staatlichen Flughäfen verfügen nicht einmal über Linienflüge und sind dennoch gänzlich mit Personal besetzt und einsatzbereit – das treibt die öffentlichen Ausgaben nach oben. So gibt es rund 20 Flughäfen, die weniger als 100.000 Passagiere pro Jahr abwickeln. Rund 500.000 müssten es sein, um die Flughäfen profitabel zu machen. Beim Badajoz Flughafen nahe der portugiesischen Grenze beispielsweise hob der letzte kommerzielle Flug im Januar ab.
Im Norden Spaniens, in Huesca, dem „Tor zu den Pyrenäen“ haben die lokalen Behörden die seltenen Fluggäste sozusagen subventioniert. Lediglich 2.781 Passagiere waren es im Jahr 2011, was geschätzte 1.600 Euro pro Reisenden ausmachte. Auch dieser Flughafen ist voll besetzt und ganzjährig geöffnet, obwohl kommerzielle Flüge Reisende nur während der Wintermonate Reisende in die Region bringen.
Aber nicht nur die staatlichen Flughäfen leiden unter mangelnden Reisenden. Ciudad Real sollte als Konkurrenz zu Barajas Madrids zweiter Flughafen werden. Im Oktober vergangenen Jahres wurde aufgrund mangelnder Nachfrage von Passagieren der Flughafen von den geplanten Routen heruntergenommen. Der Flughafen der Stadt Castellon, der im März 2011 eingeweiht wurde, kostete rund 150 Millionen Euro – bis jetzt ist noch kein einziges Flugzeug dort gelandet.