Politik

Deutschland: Mehr als eine Million Kinder leben in Armut

Lesezeit: 1 min
30.05.2012 00:07
Knapp 1,2 Millionen Kinder in Deutschland wachsen in Armut auf. Im Vergleich zu 29 anderen Ländern belegt die Bundesrepublik nur Platz 15. Vorn liegen dagegen die skandinavischen Länder, obwohl hier das Pro-Kopf-Einkommen nicht viel höher ist als in Deutschland.
Deutschland: Mehr als eine Million Kinder leben in Armut

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

8,8 Prozent der deutschen Kinder leben in relativer Armut. Das belegt eine aktuelle Unicef-Studie, für die 125.000 Haushalte in 29 OECD-Ländern befragt wurden. „Es ist enttäuschend, dass Deutschland es nicht schafft, die materiellen Lebensbedingungen für Kinder entscheidend zu verbessern“, erklärt Christian Schneider, Unicef-Geschäftsführer in Deutschland zu der am Dienstag veröffentlichten Studie.

Viel besser schneiden dagegen skandinavische Länder ab. In Dänemark liegt der Anteil dieser Kinder bei 2,6 Prozent und in Schweden sogar nur bei 1,3 Prozent. Auch in Großbritannien ist der Anteil von Kindern in Armut mit 5,5 Prozent niedriger als in Deutschland, obwohl hier das Pro-Kopf-Einkommen geringer ist als in Deutschland.

Die Unicef definiert Armut in wohlhabenden Ländern dabei mit Hilfe 14 verschiedener Kriterien. Treffen mehr als zwei dieser Kriterien auf ein Kind nicht zu, gilt es als arm. Zu den Angeboten, die einem Kind zur Verfügung gestellt werden sollten, gehören ein Platz für Schularbeiten, Möglichkeiten für Freizeitaktivitäten, wie zum Beispiel ein Sportverein, ein Internetanschluss, aber auch mindestens eine warme Mahlzeit am Tag.

In Deutschland herrscht der größte Mangel für Kinder mit 6,7 Prozent in geeigneten Freizeitangeboten. Darauf folgt mit 4,9 Prozent der Umstand, das viele Kinder auf eine warme Mahlzeit verzichten müssen.


Mehr zum Thema:  

DWN
Unternehmen
Unternehmen Neue Verträge: Nach dem KaDeWe sind auch Oberpollinger und Alsterhaus gerettet
26.07.2024

Die berühmten Flaggschiffe der deutschen Warenhäuser scheinen nach der Pleite des Immobilien-Hasardeurs René Benko endlich gerettet zu...

DWN
Politik
Politik Ukraine-Hilfsgelder von Russland: EU gibt Erträge aus dem eingefrorenen Vermögen frei
26.07.2024

Die Europäische Union hat jetzt die ersten Zinserträge aus dem im Westen eingefrorenem russischen Staatsvermögen freigegeben. Die...

DWN
Politik
Politik Der Chefredakteur kommentiert: Islamisches Zentrum Hamburg - ein längst überfälliges Verbot, Frau Faeser!
26.07.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Politik
Politik Bundeskanzler Scholz zu irregulärer Migration: „Die Zahlen müssen runter“
26.07.2024

Erwerbsmigration nach Deutschland sei erwünscht, meint der Kanzler. Problematisch findet er unerlaubte Einreisen. Eine Innenexpertin der...

DWN
Panorama
Panorama ADAC warnt: Es droht schlimmstes Stau-Wochenende der Saison
26.07.2024

Wer nun in den Urlaub fährt, sollte etwas mehr Zeit einplanen und mitunter starke Nerven haben. Der ADAC rechnet mit vielen Staus. Lassen...

DWN
Politik
Politik Außenministerin Baerbock: Seegerichtshof in Hamburg wird an Bedeutung gewinnen
26.07.2024

In Hamburg informiert sich die Außenministerin bei ihrer Sommerreise über die Arbeit des Internationalen Seegerichtshofs. Anschließend...

DWN
Finanzen
Finanzen EZB nach Stresstest: Banken haben Verbesserungsbedarf bei Cyber-Angriffen
26.07.2024

Seit der Finanzkrise 2008 wird genauer hingeschaut bei den Banken. Im Euroraum müssen sich die Institute nach Einschätzung der...

DWN
Politik
Politik Verfassungsschutz weist auf russische Sabotageversuche hin
26.07.2024

Der deutsche Inlandsgeheimdienst beobachtet schon länger verstärkte russische Geheimdienstaktivitäten. Neue Hinweise veranlassen ihn...