Die Legende von den faulen und reichen Griechen wird durch die neuesten Zahlen widerlegt. Entgegen gern verwendeter Klischees kann gesagt werden, dass es den Griechen richtig schlecht geht - zumindest wenn man auf die Realität im Alltag einfacher Arbeiter und Angestellte blickt.
Die aktuellen Daten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) zeigen, dass die Griechen zwar überdurchschnittlich viel arbeiten. Dafür aber erhalten sie im Vergleich zu den anderen OECD-Ländern unterdurchschnittlich wenig Gehalt.
Nach Angaben der OECD arbeiten die Griechen durchschnittlich 2.032 Stunden pro Jahr. Der Schnitt der OECD-Länder liegt hingegen bei 1.776 im Jahr. Und im Vergleich mit den Deutschen arbeiten die Griechen sogar 30 Prozent mehr im Jahr. Die durchschnittlichen, jährlichen Arbeitsstunden in Deutschland liegen bei 1.413 Stunden. Das sei auch weniger als bei den Portugiesen, den Spaniern und den Iren, so der Better Life Index der OECD.
Bei der Bezahlung dreht sich das Bild jedoch. So verdienen beispielsweise die Deutschen demnach im Jahr durchschnittlich 22.370 Euro netto. Die Griechen hingegen erhalten im Schnitt nur ein Netto-Einkommen von 15.877 Euro – weit unter dem OECD-Durchschnitt von 17.902 Euro im Jahr. Betrachtet man das Netto-Einkommen Griechenlands etwas genauer, so fällt sogar auf: Das obere Fünftel der griechischen Bevölkerung verdient sechs Mal so viel wie die unteren 20 Prozent.
Allerdings liegt der Anteil der Griechen zwischen 25 und 64 Jahren, die auf ihrem Bildungsweg die Sekundarstufe II erreicht und abgeschlossen haben, bei 65 Prozent. Im OECD-Durchschnitt liegt die Rate mit 74 Prozent deutlich höher. Aber immerhin: Die Griechen leben im Schnitt ein Jahr länger als der OECD-Durchschnitt: 81 Jahre.