Unternehmen

Hohe Steuern zerstören Moral der Skandinavier

In der EU arbeiten rund 30 Millionen Menschen in der Schattenwirtschaft. Die skandinavischen Länder liegen überraschender Weise über dem OECD-Durchschnitt. Der Grund: Die hohen Steuern bereiten vielen Unternehmen Probleme. Kleine und mittelständische Unternehmen können nur in einem Schwarzmarkt gewinnbringend wirtschaften.
04.06.2013 22:51
Lesezeit: 1 min

Der Anteil der Schattenwirtschaft in Europa ist noch immer groß. Wie eine aktuelle Studie des britischen Think Tanks Institute of Economic Affairs (iea) zeigt, arbeiten 30 Millionen Menschen in ganz Europa schwarz. Die Schattenwirtschaft macht beispielsweise in Italien, Griechenland und Spanien immerhin durchschnittlich 20 Prozent des nationalen Einkommens aus.

Doch nicht nur die südlichen Länder sind davon betroffen. Der Studie vom iea zufolge ist der Anteil der Schattenwirtschaft in den skandinavischen Ländern gemessen am jeweiligen BIP über dem OECD-Durchschnitt.

„Das ist interessant, weil die nordischen Ländern oft als Länder mit einem hohen Grad an Gleichheit angesehen werden. Diese Gleichheit wiederum, so wird gemeinhin angenommen, erhöht das Vertrauen und gute soziale Normen.“

Aber die skandinavischen Länder haben „sehr hohe Steuerlasten“, so die iea. Wenngleich die bürokratischen Hürden nicht so groß sind. Ein niedriges Einkommen, wie es in viele Ländern zu einer starken Schattenwirtschaft führt, liege in Skandinavien jedoch nicht vor. In Finnland machte die Schattenwirtschaft 2012 dennoch 13,3 Prozent des nationalen BIPs aus und in Schweden sogar 14,3 Prozent. Für Norwegen erhielt der Think Tank seit 2008 keine aktuellen Daten mehr. Die zuletzt verfügbaren Daten stammen aus dem Jahr 2007. Damals lag der Anteil der Schattenwirtschaft am norwegischen BIP bei 18 Prozent.

Interessant ist in diesem Zusammenhang auch Dänemark (13,4% des BIP). Der Think Tank iea verweist in seiner Studie auf eine Untersuchung von Hvidtfelkdt, die zwischen 2008 und 2010 durchgeführt wurde. Damals gaben mehr als die Hälfte der befragten Dänen an, über den Zeitraum eines Jahres Schwarzarbeit in Anspruch genommen zu haben.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

DWN
Politik
Politik Einigung bei historischem Schuldenpaket: Schwarz-rote Grund­ge­setz­än­de­rungen werden grün
14.03.2025

100 Milliarden Sonderschulden für die Grünen und Klimaneutralität bis 2045 im Grundgesetz: Nach zähen Verhandlungen haben Union, SPD...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Du bist mir eine Marke! Der Erfolg von 130 Jahren Falke-Socken
14.03.2025

Franz-Peter Falke leitet das Familienunternehmen im Sauerland in vierter Generation. Zwischen Wahren der Tradition und Wappnen für die...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Betriebsbedingte Kündigung: Was gilt für Arbeitgeber und Arbeitnehmer?
14.03.2025

Die andauernde Wirtschaftskrise führt in Deutschland zu immer mehr Firmenpleiten und zunehmenden Stellenabbau bei Unternehmen. Damit...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Tesla: Trump-Zölle könnten dem E-Autobauer schaden
14.03.2025

Tesla-Chef Elon Musk gilt als Trump-Unterstützer – doch sein Unternehmen schlägt Alarm. Die Strafzölle der US-Regierung könnten nicht...

DWN
Politik
Politik BSW: neues Wahlergebnis zählt 4.277 Zweitstimmen mehr - trotzdem kein Einzug in den Bundestag
14.03.2025

Das BSW scheitert final am Einzug in den Bundestag: 0,02 Prozent fehlten! Während sich an der Sitzverteilung nichts mehr ändert, treten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Unser neues Magazin ist da: Gesund arbeiten und gesund leben? Die Balance auf der Kippe
14.03.2025

Unsere Arbeitswelt hat sich in den vergangenen Jahren dramatisch verändert. Digitalisierung, Globalisierung und die ständige...

DWN
Unternehmen
Unternehmen BMW-Aktie: Gewinn beim Hersteller BMW sackt ab - die ganz fetten Jahre sind vorbei
14.03.2025

Nach Jahren extremer Erträge geht es für die Autohersteller gerade abwärts. Doch selbst nach den aktuellen Einbrüchen verdienen...

DWN
Politik
Politik Grüne blockieren schwarz-rotes Finanzpaket – Streit um Europas Zukunft
14.03.2025

Die Grünen stellen sich gegen das Finanzpaket von Union und SPD. Fraktionschefin Katharina Dröge fordert, Verteidigungs- und...