Deutschland

Alpine-Insolvenz: Auch Deutschland-Tochter geht pleite

Nach dem Konkurs des österreichischen Baukonzerns Alpine wurde am Mittwoch auch über dessen Tochter Alpine Bau Deutschland ein Insolvenzverfahren eröffnet. 1.500 Mitarbeiter müssen um ihren Job bangen. Wie die Sanierung der maroden Baufirma aussehen soll, liegt noch im Dunklen.
20.06.2013 16:37
Lesezeit: 1 min

Die Alpine Bau Deutschland AG ist pleite. Mit 1.500 Beschäftigten und einem letztjährigen Umsatz von 600 Millionen Euro gehört sie zu den größeren Unternehmen im deutschen Baugewerbe. Ihr Konkurs ist eine direkte Folge der Insolvenz ihrer österreichischen Mutter-Gesellschaft Alpine Bau GmbH.

Das Unternehmen beantragte am Mittwoch beim Amtsgericht Landshut ein Insolvenzverfahren in Eigenverantwortung, berichtet Reuters. Das bestehende Management will damit eine Fortführung eines Großteils der Geschäfte ermöglichen und so möglichst viele der 1.500 gefährdeten Arbeitsplätze retten. „Wir haben das klare Ziel, Alpine zu sanieren“, sagte Frank Jainz, der erst seit April amtierende Vorstandsvorsitzende der Alpine Bau Deutschland. Zu diesem Zwecke sei man nun auf der Suche nach einem „finanzkräftigen Investor“.

Der Konkurs der Deutschland-Tochter sei eine unmittelbare Folge des Insolvenzantrags der österreichischen Muttergesellschaft Alpine Bau GmbH mit Sitz in Salzburg, heißt es in einer Bekanntgabe der Firma. Deren Zahlungsunfähigkeit bedeutet die größte Pleite in Österreich in der gesamten Nachkriegszeit. Die Tochter der Alpine Holding GmbH beschäftigt rund 6.500 Mitarbeiter. Die gesamte Gruppe hat nach eigenen Angaben weltweit rund 15.000 Beschäftigte. Das Unternehmen hat unter anderem die Allianz-Arena in München errichtet. Auch am Mammut-Projekt Stuttgart 21 ist der Konzern beteiligt. Inwieweit diese Aufträge fortgeführt werden können, ist nun unklar.

Zum Insolvenzverwalter wurde Arndt Geiwitz bestimmt, der bereits als Pleitemanager bei der Drogeriemarktkette Schlecker zu einiger Bekanntheit kam. Unter seiner Aufsicht werden nun die Geschäfte vom bisherigen Management fortgeführt.

Neben dem Konkurs der eigentlichen Unternehmen sind auch Folgeinsolvenzen von Zulieferfirmen zu befürchten. Dadurch können tausende zusätzliche Jobs in Gefahr sein.

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