Politik

Nach Berlusconi-Urteil: Erste Ministerin tritt zurück

Die deutschstämmige Sportministerin Josefa Idem ist wegen Steuer-Vorwürfen aus Italiens Regierung zurückgetreten. Ihr Rücktritt ist ein weiterer Schlag für die Koalition von Premier Letta, nachdem PDL-Chef Berlusconi zu sieben Jahren Haft verurteilt worden war.
25.06.2013 08:37
Lesezeit: 1 min

Die italienische Ministerin für Sport und Gleichberechtigung Josefa Idem ist am Montag zurückgetreten. Die in Deutschland geborene frühere Kanu-Olympiasiegerin scheiterte nach nur zwei Monaten im Amt wegen Unregelmäßigkeiten bei ihrer Steuererklärung.

Die Ministerin soll keine Vermögenssteuer für ihr Fitnessstudio in Ravenna gezahlt haben, berichtet la Repubblica. Sie hatte das Studio bis Februar als ihren Hauptwohnsitz gemeldet, obwohl ihr Mann und ihre Kinder woanders lebten.

Die 48-Jährige wies die Vorwürfe zurück und sagte, sie sei Opfer einer Kampagne. „Wörter sind Steine, und sie wurden mit Brutalität gegen mich gerichtet“, sagte Idem. Man habe sie sogar eine Hure genannt. Sogar innerhalb ihrer eigenen links-gerichteten Demokratischen Partei (PD) riet man ihr zum Rücktritt.

Auch Silvio Berlusconi, der am Montag von einem Mailänder Gericht Silvio Berlusconi zu sieben Jahren Haft verurteilt wurde (hier), hat ein weiteres Verfahren wegen Steuerbetrugs laufen. Wenn der Chef der rechts-gerichteten PDL tatsächlich von einem Gericht aus dem Senat geworfen würde, wären die Folgen für Regierung unabsehbar.

Zudem steht Premier Enrico Letta wegen Italiens Finanzlage unter Druck. Die große italienische Mediobanca hat gewarnt, Italien könnte schon in sechs Monaten ein Bailout brauchen (mehr hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen CBDCs und Gold – Kontrolle oder Freiheit?

In einer Zeit rasanter Veränderungen stellt sich mehr denn je die Frage: Wie sicher ist unser Geld wirklich? Die Einführung von CBDCs...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik Neue Regierung: Üppige Übergangsgelder für Ex-Minister - AfD und Steuerzahlerbund fordern Reform
01.05.2025

Dauerversorgung auf Kosten der Steuerzahler: Bisher bekommen Minister und Kanzler nach ihrem Ausscheiden bis zu 2 Jahren staatliche...

DWN
Politik
Politik Trump gegen die Welt: Warum Streit mit Verbündeten das China-Problem nur verschärft
01.05.2025

Die Ereignisse der vergangenen Wochen haben zweifellos dem internationalen Ruf der USA auf den Finanzmärkten geschadet und das...

DWN
Technologie
Technologie PwC-Studie: Künstliche Intelligenz könnte Weltwirtschaft bis 2035 um 15 Prozent beflügeln – doch der Preis ist hoch
01.05.2025

Während viele Volkswirtschaften unter dem Druck multipler Krisen taumeln – Energiepreise, geopolitische Spannungen, ein fragiles...

DWN
Finanzen
Finanzen Trumps Politik schwächt den Dollar – Rogoff sieht Machtverschiebung zugunsten Europas
01.05.2025

Kenneth Rogoff sieht in Trumps Politik den Katalysator für das Ende des Dollar-Zeitalters. Europa steht vor der historischen...

DWN
Finanzen
Finanzen JPMorgan: Zinsschock voraus – Warum US-Bonds Europa ausstechen
01.05.2025

JPMorgan sieht in US-Anleihen den neuen Renditetreiber – Europas zögerliche EZB-Politik wirkt abschreckend auf Investoren.

DWN
Panorama
Panorama Jung oder KI: Zwei Wege zur Lösung des Lkw-Fahrermangels
01.05.2025

Angesichts des anhaltenden Fahrermangels setzt die EU auf die Senkung der Altersgrenze für Lkw-Führerscheine, während die USA auf eine...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Unternehmer weltweit in Alarmbereitschaft: Handelskriege, Schuldenkrisen und KI – Was kommt als Nächstes?
01.05.2025

UBS-Report: Unternehmer zwischen Angst vor Handelskriegen, Hoffnungen auf KI und dem Wettlauf um Nachhaltigkeit.

DWN
Finanzen
Finanzen Versteckte Risiken: Wie die Rentenversprechen zur Illusion werden
01.05.2025

Vorsorge mit Risiko: Warum viele Pensionslösungen nur scheinbar sicher sind – und wie mangelnde Transparenz zum größten Feind der...