Deutsche Bank gerät immer wieder ins Visier von Ermittlungen. Wie beim Libor-Skandal steht die Deutsche Bank neben zwölf weiteren Geldhäusern nun unter Verdacht durch Preisabsprachen den Derivate-Markt manipuliert zu haben. Eine entsprechende Beschwerde ging heute von der EU-Kommission an die betroffenen Banken.
„Die EU-Kommission hat einigen der weltweit größten Investmentbanken über ihr vorläufiges Fazit informiert“, heißt es aus Brüssel. „Diese haben das EU-Wettbewerbsrecht durch wettbewerbswidrige Vereinbarungen verletzt.“ Zwischen 2006 und 2009 sollen sich die 13 Institute im Derivate-Geschäft abgesprochen haben. Zu den beschuldigten Banken gehören unter anderen die Deutsche Bank, Goldman Sachs, Credit Suisse, BNP Paribas und die UBS.
Durch Absprachen sollen die Banken versucht haben, Börsenbetreiber am Eintritt in den Markt für Kreditausfallversicherungen (CDS) oder direkt am Handel zu hindern, weil sie geringere Gewinne fürchteten, so die Kommission.
Die Banken können nun die entsprechend in dem Fall erstellten Akten der Kommission einsehen und sich verteidigen. Kommt die Kommission danach trotzdem zu dem Schluss, dass die Geldhäuser manipuliert haben, drohen Geldstrafen von bis zu zehn Prozent ihres weltweiten Jahresumsatzes.
Das riskante Geschäft am Derivate-Markt wird von der Deutschen Bank als äußerst attraktiv angesehen. Die Bilanz der Bank strotzt nur so vor Derivaten. Über 48 Billionen Euro der Bank stecken in Derivaten (hier). Ein riskantes Spiel, für das am Ende der deutsche Sparer und der Steuerzahler aufkommen müssten, wenn der Bailout droht. Die Kapitalausstattung der Deutschen Bank ist nämlich alles andere als ausreichend, um Verluste in diesem Bereich abzufedern (mehr hier).