Finanzen

Manipulation am Derivate-Markt: Deutsche Bank unter Verdacht

Insgesamt 13 Banken verdächtigt die EU-Kommission der Manipulation. Dabei soll es um Preisabsprachen beim Derivatehandel gehen. Auch die Deutsche Bank und die Credit Suisse stehen unter Verdacht.
01.07.2013 14:55
Lesezeit: 1 min

Deutsche Bank gerät immer wieder ins Visier von Ermittlungen. Wie beim  Libor-Skandal steht die Deutsche Bank neben zwölf weiteren Geldhäusern nun unter Verdacht durch Preisabsprachen den Derivate-Markt manipuliert zu haben. Eine entsprechende Beschwerde ging heute von der EU-Kommission an die betroffenen Banken.

„Die EU-Kommission hat einigen der weltweit größten Investmentbanken über ihr vorläufiges Fazit informiert“, heißt es aus Brüssel. „Diese haben das EU-Wettbewerbsrecht durch wettbewerbswidrige Vereinbarungen verletzt.“ Zwischen  2006 und 2009 sollen sich die 13 Institute im Derivate-Geschäft abgesprochen haben. Zu den beschuldigten Banken gehören unter anderen die Deutsche Bank, Goldman Sachs, Credit Suisse, BNP Paribas und die UBS.

Durch Absprachen sollen die Banken versucht haben, Börsenbetreiber am Eintritt in den Markt für Kreditausfallversicherungen (CDS) oder direkt am Handel zu hindern, weil sie geringere Gewinne fürchteten, so die Kommission.

Die Banken können nun die entsprechend in dem Fall erstellten Akten der Kommission einsehen und sich verteidigen. Kommt die Kommission danach trotzdem zu dem Schluss, dass die Geldhäuser manipuliert haben, drohen Geldstrafen von bis zu zehn Prozent ihres weltweiten Jahresumsatzes.

Das riskante Geschäft am Derivate-Markt wird von der Deutschen Bank als äußerst attraktiv angesehen. Die Bilanz der Bank strotzt nur so vor Derivaten. Über 48 Billionen Euro der Bank stecken in Derivaten (hier). Ein riskantes Spiel, für das am Ende der deutsche Sparer und der Steuerzahler aufkommen müssten, wenn der Bailout droht. Die Kapitalausstattung der Deutschen Bank ist nämlich alles andere als ausreichend, um Verluste in diesem Bereich abzufedern (mehr hier).

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Gold als globale Reservewährung auf dem Vormarsch

Strategische Relevanz nimmt zu und Zentralbanken priorisieren Gold. Der Goldpreis hat in den vergangenen Monaten neue Höchststände...

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Immobilien
Immobilien Volksbanken rechnen mit steigenden Immobilienpreisen
27.06.2025

Die Immobilienpreise in Deutschland steigen wieder – und das trotz sinkendem Neubau und angespannter Lage auf dem Wohnungsmarkt. Eine...

DWN
Panorama
Panorama RTL: Sky-Übernahme bringt Bewegung in den Markt
27.06.2025

Die Medienlandschaft in Deutschland steht vor einer überraschenden Wende: RTL greift nach einem prominenten Konkurrenten. Die...

DWN
Politik
Politik Im Eiltempo zum Mindestlohn 2025: Kommen jetzt die 15 Euro?
27.06.2025

Der gesetzliche Mindestlohn in Deutschland steht erneut zur Debatte – und mit ihm das politische Versprechen der SPD, ihn auf 15 Euro zu...

DWN
Panorama
Panorama Währungsunion DDR: Der teure Preis der D-Mark-Euphorie
27.06.2025

Als die D-Mark kam, war die Euphorie groß – doch der Preis dafür war hoch. Innerhalb weniger Monate brach ein ganzes Wirtschaftssystem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europa tankt grün – doch reicht das für die Verkehrswende?
27.06.2025

Der Verbrauch alternativer Kraftstoffe in Europa boomt – doch hinter den Rekordzahlen bleibt vieles fraglich. Ist das echter Klimaschutz...

DWN
Politik
Politik Von der Leyens Deal mit der Rechten: Was das für den Green Deal heißt
26.06.2025

Die Green Claims-Richtlinie sollte Greenwashing in Europa beenden. Doch Ursula von der Leyen lässt das Projekt fallen – auf Druck von...

DWN
Finanzen
Finanzen Panzer oder Chips: Europas Rüstungsaktien überholen Tech-Aktien
26.06.2025

Rüstungsaktien überflügeln Tech-Aktien – Europas Waffenhersteller sind an der Börse teurer als Nvidia & Co. Doch wie lange kann das...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Die Pleitewelle rollt: Rekordstand bei Firmeninsolvenzen
26.06.2025

Die Zahl der Firmeninsolvenzen in Deutschland steigt auf ein Zehnjahreshoch – trotz abgeflauter Dynamik. Besonders betroffen sind der...