Politik

„Säuberungen“ in Ägypten: Chef der Muslimbrüder festgenommen

Lesezeit: 1 min
04.07.2013 17:40
Das ägyptische Militär geht gegen die Muslimbruderschaft vor. Ihr Vorsitzender und der Hauptfinanzier der Partei wurden festgenommen. Die ägyptische Staatsanwaltschaft hat Haftbefehle für weitere 300 Mitglieder der Muslimbrüder erlassen.
„Säuberungen“ in Ägypten: Chef der Muslimbrüder festgenommen

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

In Ägypten finden aktuell landesweite „Säuberungen“ gegen führende Köpfe der Muslimbruderschaft statt. Das Militär soll den Chef der Muslimbrüder, Mohammed Badi, und Chairat al-Schater festgenommen haben.

Al-Schater gilt als Chefstratege und Hauptfinanzier der islamischen Organisation. Die Staatsanwaltschaft habe zudem 300 weitere Haftbefehle gegen führende Mitglieder der Muslimbrüder erlassen, berichtet AP.

Verbot der Muslimbruderschaft?

Doch der britische Journalist Robert Fisk sieht die Muslimbrüder „missverstanden“. Sie sei keine radikal-islamische Partei, sondern islamisch-konservativ. Beim Sturz Mubaraks habe sie sich bewusst zurückgehalten und sich nicht den Demonstranten auf dem Tahrir-Platz angeschlossen, schreibt Fisk in The Independent.

Ein Verbot der Muslimbruderschaft würde die Anzahl ihrer Unterstützer im Militär ansteigen lassen. Sie sei die „am besten organisierte“ Partei Ägyptens. Der Militärputsch in Ägypten sei in erster Linie durch die Rhetorik und das Verhalten von Mohammed Morsi ausgelöst worden.

Morsi habe sich nicht für die Anliegen des Volkes interessiert und sich für allmächtig gehalten. Doch die Muslimbrüder seien nach wie vor ein sehr wichtiger Bestandteil der ägyptischen Gesellschaft. Sie zurückzudrängen sei schwierig.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Halbzeit Urlaub bei ROBINSON

Wie wäre es mit einem grandiosen Urlaub im Juni? Zur Halbzeit des Jahres einfach mal durchatmen und an einem Ort sein, wo dich ein...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Eine Welt ohne Europa?
04.05.2024

Der Krieg in der Ukraine und die Spannungen im Nahen Osten gefährden die Zukunftsfähigkeit der EU. Nun steht sie an einem Scheideweg:...

DWN
Politik
Politik Angriff auf SPD-Europapolitiker: Matthias Ecke in Dresden schwer verletzt
04.05.2024

Schockierende Gewalt: SPD-Europaspitzenkandidat Matthias Ecke wurde brutal angegriffen. Politiker verurteilen den Angriff als Attacke auf...

DWN
Finanzen
Finanzen Platzt die ETF-Blase – was dafür, was dagegen spricht
04.05.2024

Kaum eine Investmentform konnte in den zurückliegenden Jahren die Gunst der Anleger derart erlangen wie dies bei Exchange Traded Funds,...

DWN
Immobilien
Immobilien Streikwelle auf Baustellen droht: Gewerkschaft kündigt Massenstreiks an
04.05.2024

Die Bauindustrie steht vor Massenstreiks: Gewerkschaft kündigt flächendeckende Arbeitsniederlegungen mit rund 930.000 Beschäftigten an.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Chinas Einfluss in Südostasien: Herausforderung für deutsche Firmen
04.05.2024

Deutsche Unternehmen suchen verstärkt nach Alternativen zum chinesischen Markt und richten ihr Augenmerk auf die aufstrebenden...

DWN
Technologie
Technologie CO2-Speicherung: Vom Nischenthema zum Wachstumsmarkt
04.05.2024

Anreize durch die Politik, eine neue Infrastruktur und sinkende Kosten: CO2-Speicherung entwickelt sich zusehends vom regionalen...

DWN
Politik
Politik Wahljahr-Turbulenzen: Biden im Kreuzfeuer der Gaza-Proteste
04.05.2024

Seit Monaten sind bei fast jedem öffentlichen Auftritt von Präsident Joe Biden propalästinensische Demonstrationen zu sehen, die sich im...

DWN
Politik
Politik Mindestlohn: Neues Streitthema köchelt seit dem Tag der Arbeit
04.05.2024

Im Oktober 2022 wurde das gesetzliche Lohn-Minimum auf zwölf Euro die Stunde erhöht. Seit Jahresanfang liegt es bei 12,41 Euro, die von...