Politik

Portugal wälzt seine Schulden massiv auf Pensions-Fonds ab

Lesezeit: 1 min
15.07.2013 01:35
Portugal greift zu drastischen Methoden, um den Staatsbankrott abzuwenden: Rentenversicherer werden gezwungen, den Großteil ihrer Gelder in Staatsanleihen zu investieren. Damit will Lissabon seinen Haushalt finanzieren. Den portugiesischen Rentnern droht der Verlust ihrer Lebensleistungen.
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Der staatliche portugiesische Pensionsfonds erhielt am Freitag die Erlaubnis, ihr Investitionsvolumen in Staatsanleihen von 55 Prozent auf 90 Prozent zu erhöhen. Lissabon möchte damit einen Teil seines Haushalts im kommenden Jahr finanzieren.

Die Versicherer sind gesetzlich dazu verpflichtet, den Großteil ihrer Gelder in Staatsanleihen zu investieren. Dieser Vorgang wird „Finanzrepression“ genannt. Bei negativen Realrenditen werden die Portugiesen um ihre Renten gebracht. Denn es kommt zum Vermögensverlust. Offenbar ist die Krise in Lissabon trotz EU-Bailouts weiter fortgeschritten als bisher zugegeben. Unter normalen Umständen könnte die Regierung einen derart gravierenden Schritt nicht verantworten.

Joseph Di Censo, ein ehemaliger Mitarbeiter des IWF, hält nicht viel von der portugiesischen Strategie und sagt, dass sich Anleger von Anleihemärkten fernhalten sollen, in denen eine „Finanzrepression“ betrieben werde. Diese Märkte seien mit großen Risiken verbunden, so Di Censo dem WSJ.

Jeder portugiesische Renter, wird die negativen Konsequenzen im Alltag spüren. Das eingezahlte Geld wird am Ende kaum noch etwas wert sein.


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Jede Anlage am Kapitalmarkt ist mit Chancen und Risiken behaftet. Der Wert der genannten Aktien, ETFs oder Investmentfonds unterliegt auf dem Markt Schwankungen. Der Kurs der Anlagen kann steigen oder fallen. Im äußersten Fall kann es zu einem vollständigen Verlust des angelegten Betrages kommen. Mehr Informationen finden Sie in den jeweiligen Unterlagen und insbesondere in den Prospekten der Kapitalverwaltungsgesellschaften.

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