Deutschland

Sinkende Aufträge: Bundesbank erwartet Konjunktur-Flaute

Lesezeit: 1 min
24.07.2013 00:17
Nachdem das Wirtschaftswachstum in Deutschland im zweiten Quartal etwas zulegen konnte, dürfte es im angebrochenen dritten Quartal schon wieder zurückgehen. Der Osten des Landes wird im Jahr 2013 gänzlich stagnieren.
Sinkende Aufträge: Bundesbank erwartet Konjunktur-Flaute

Mehr zum Thema:  
Europa >
Benachrichtigung über neue Artikel:  
Europa  

Die deutschen Exporte sind in den vergangenen Monaten zurückgegangen und auch die Inlandsnachfrage hat nachgelassen. Und auch für das dritte Quartal 2013 prognostiziert die Bundesbank einen Rückgang des Wachstums. Hauptgrund ist die schwache Entwicklung bei neuen Aufträgen.

Zu diesem Resümee kommt die Bundesbank in ihrem aktuellen Juli-Bericht. Die neuerliche Konjunktur-Flaute setzt ein, nachdem sich die Wirtschaft im zweiten Quartal gerade von der zu Beginn des Jahres einsetzenden Stagnation leicht erholt hatte. Und insgesamt rechnen die Volkswirte der Bundesbank für das laufende Jahr nur mit einem Plus von 0,4 Prozent.

Damit sind sie pessimistischer als jene des Instituts für Wirtschaftsforschung in Halle (IWH). Sie gehen von einem Zuwachs von 0,7 Prozent aus. In den neuen Bundesländern dürfte die Wirtschaftsleistung im Jahr 2013 demnach stagnieren. Die dortigen Zuwachsraten liegen seit 2010 unter jenen in den alten Bundesländern.

Da die ostdeutsche Wirtschaft weniger auf die Produktion von Investitionsgütern für den Export ausgerichtet ist, reagiert sie auf Schwankungen allgemein moderater als der Westen. Dass der Aufschwung auch aktuell weniger deutlich ausfällt, geht ebenfalls auf die Export-Struktur zurück.

Für den ostdeutschen Außenhandel sind die Märkte in den europäischen Ländern zentral. Diese stecken vielfach noch immer in der Rezession. Westdeutsche Exporteure bedienen hingegen in stärkerem Ausmaß Absatzmärkte außerhalb der EU und sind damit gegen den Abschwung in Europa besser gewappnet. Strukturelle Schwächen wie die überkapazitäre Solar-Branche in Bundesländern wie Sachsen und Brandenburg (hier) sind ein weiterer Grund für die Stagnation.

In den Jahren 2011 bis 2013 sei die ostdeutsche Wirtschaft insgesamt um etwa 0,7 Prozent pro Jahr gewachsen, heißt es in dem IWH-Bericht. Der Wachstumsunterschied zwischen Ost und West entspricht damit in etwa der Differenz in der Bevölkerungsentwicklung. Eine Annäherung des gesamtwirtschaftlichen Outputs findet zurzeit also auch pro Kopf nicht mehr statt.

Die jüngste Flutkatastrophe an der Elbe und ihren Zuflüssen hat offensichtlich kaum negative Auswirkungen auf die gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Instandsetzungsmaßnahmen dürften die Produktionsausfälle in der zweiten Jahreshälfte 2013 wieder wettmachen.


Mehr zum Thema:  
Europa >

Anzeige
DWN
Panorama
Panorama Kostenloses Experten-Webinar: Die Zukunft der personalisierten Medizin aus der Cloud - und wie Sie davon profitieren

Eine individuelle Behandlung für jeden einzelnen Menschen - dieser Traum könnte nun Wirklichkeit werden. Bei der personalisierten Medizin...

DWN
Technologie
Technologie Deutsches Start-up startet erfolgreich Rakete
04.05.2024

Ein deutsches Start-up hat eine Rakete von zwölf Metern Länge entwickelt, die kürzlich in Australien getestet wurde. Seit Jahrzehnten...

DWN
Politik
Politik DWN-Kommentar: Robert Habeck sollte endlich die Kehrtwende vollziehen - im Heizungskeller Deutschlands
03.05.2024

Liebe Leserinnen und Leser, jede Woche gibt es ein Thema, das uns in der DWN-Redaktion besonders beschäftigt und das wir oft auch...

DWN
Finanzen
Finanzen Wirtschaftsstandort in der Kritik: Deutsche Ökonomen fordern Reformen
03.05.2024

Deutschlands Wirtschaftskraft schwächelt: Volkswirte geben alarmierend schlechte Noten. Erfahren Sie, welche Reformen jetzt dringend...

DWN
Politik
Politik Rheinmetall-Chef: Deutschland muss Militärausgaben um 30 Milliarden Euro erhöhen
03.05.2024

Armin Papperger, der CEO von Rheinmetall, drängt darauf, dass Deutschland seine Militärausgaben um mindestens 30 Milliarden Euro pro Jahr...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Indische Arbeitskräfte im Fokus: Deutschland öffnet die Türen für Fachkräfte
03.05.2024

Die Bundesregierung strebt an, einen bedeutenden Anteil der indischen Bevölkerung nach Deutschland zu holen, um hier zu arbeiten. Viele...

DWN
Finanzen
Finanzen Wie lege ich mein Geld an – wichtige Tipps für Anfänger
03.05.2024

Die Tipps zur Geldanlage können wirklich spannend sein, besonders wenn es darum geht, die eigenen finanziellen Ziele zu erreichen und eine...

DWN
Politik
Politik Die Bundesregierung macht Russland für den Cyberangriff auf SPD verantwortlich
03.05.2024

Im Januar des Vorjahres wurden die E-Mail-Konten der SPD von Hackern attackiert. Die Bundesregierung gibt nun "eindeutig" Russland die...

DWN
Finanzen
Finanzen Der komplette Guide zur Bankvollmacht: Sicherheit und Flexibilität im Finanzmanagement
03.05.2024

Eine Bankvollmacht kann entscheidend dafür sein, Sicherheit und Flexibilität in Ihren finanziellen Angelegenheiten zu gewährleisten....