Unternehmen

Krise in den Schwellenländern schwächt deutsche Exporte

Die Export-Industrie ist das Zugpferd der deutschen Wirtschaft und ein guter Indikator für die gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Erneut sind die Exporte nun zurückgegangen: Im Vergleich zum Vorjahr um 2,1 Prozent. Vor allem die Krise in den Schwellenländern macht sich zunehmend bemerkbar. Aber auch die anhaltende Rezession in der Eurozone wird ebenfalls zum Problem.
08.08.2013 10:39
Lesezeit: 1 min

Nach dem großen Rückgang der deutschen Exporte im Mai, ist auch im Juni keinerlei Verbesserung zu spüren. Im Gegenteil: Im Vergleich zum Vorjahr sanken die Exporte deutlich um 2,1 Prozent. Und gegenüber dem äußerst schlechten Monat Mai konnten die Exporte nur um 0,6 Prozent zulegen, wie das Statistische Bundesamt zeigt. die Einfuhren sanken jedoch im Monatsvergleich, was dafür spricht, dass das verarbeitende Gewerbe in Deutschland mit weniger Aufträgen rechnet.

Den größten Einfluss auf die sinkenden Exporte hatten die Drittländer. Hier sanken die Exporte im Vergleich zum Vorjahr um 4,6 Prozent und die Importe um 2,7 Prozent. Grund dafür ist die schlechte Entwicklung vor allem in den Schwellenländern wie China und Brasilien. Die Wirtschaft dieser Länder boomte in den vergangenen Jahren, da Investoren ihr Geld aufgrund der Krise in Europa und den USA investierten. Doch die schlechte wirtschaftliche Entwicklung droht nun, zu einem Crash in den Ländern zu werden (hier).

Zwar sind ist beispielsweise das gesunkene Wirtschaftswachstum in der Türkei und in China noch immer im Vergleich zu den Daten aus der Eurozone sehr gut. Doch die Länder sind auf ein sehr großes Wachstum angewiesen - für China ist ein Wachstum unter zehn Prozent aber dennoch bereits ein echtes Problem (hier).

Die Exporte in die Eurozone sind im Juni angesichts der anhaltenden Rezession ebenfalls gesunken (-1,4%) und auch insgesamt gingen die Versendungen in die EU-Länder zurück.

Unternehmen wie Salzgitter, aber auch die deutsche Automobilindustrie, Thyssen Krupp, Siemens und die deutsche Solarindustrie spürten die Auswirkungen der weltweiten Wirtschaftsflaute bereits sehr stark. Angesichts der trüben Prognose der Bundesbank von Ende Juni dürfte sich demzufolge der Trend sinkender Exporte auch in der zweiten Jahreshälfte fortsetzen (hier).

 

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Kapitalmarktunion im Rückstand: Banker fordern radikale Integration
12.07.2025

Europas Finanzelite schlägt Alarm: Ohne eine gemeinsame Kapitalmarktunion drohen Investitionen und Innovationen dauerhaft in die USA...

DWN
Immobilien
Immobilien Bauzinsen aktuell weiterhin hoch: Worauf Häuslebauer und Immobilienkäufer jetzt achten sollten
12.07.2025

Die Zinsen auf unser Erspartes sinken – die Bauzinsen für Kredite bleiben allerdings hoch. Was für Bauherren und Immobilienkäufer...

DWN
Finanzen
Finanzen Checkliste: So vermeiden Sie unnötige Kreditkarten-Gebühren auf Reisen
12.07.2025

Ob am Strand, in der Stadt oder im Hotel – im Ausland lauern versteckte Kreditkarten-Gebühren. Mit diesen Tricks umgehen Sie...

DWN
Technologie
Technologie Elektrische Kleinwagen: Kompakte Elektroautos für die Innenstadt
12.07.2025

Elektrische Kleinwagen erobern die Straßen – effizient, kompakt und emissionsfrei. Immer mehr Modelle treten an, um Verbrenner zu...

DWN
Finanzen
Finanzen Elterngeld: Warum oft eine Steuernachzahlung droht
12.07.2025

Das Elterngeld soll junge Familien entlasten – doch am Jahresende folgt oft das böse Erwachen. Trotz Steuerfreiheit lauert ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto ersetzt Börse: Robinhood bietet Token-Anteile an OpenAI und SpaceX
12.07.2025

Die Handelsplattform Robinhood bringt tokenisierte Beteiligungen an OpenAI und SpaceX auf den Markt. Doch was wie ein Investment klingt,...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Meta-KI: Facebook-Mutter wirbt KI-Top-Talente von OpenAI ab – Altman schlägt Alarm
12.07.2025

Der KI-Krieg spitzt sich zu: Meta kauft sich Top-Talente, OpenAI wehrt sich mit Krisenurlaub – und Europa droht im Wettrennen um die...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Deindustrialisierung: Ostdeutsche Betriebsräte fordern Ende von Habecks Energiewende - Industriestandort gefährdet
11.07.2025

Nach dem Verlust von über 100.000 Industriearbeitsplätzen richten ostdeutsche Betriebsräte einen dramatischen Appell an Kanzler Merz....