Finanzen

George Soros wettet auf den großen Aktien-Crash

Lesezeit: 1 min
15.08.2013 23:57
George Soros wettet gegen die Federal Reserve: Er erwartet, wie andere Investoren auch, einen Anstieg der Zinsen. Wenn dieser eintritt wird es unangenehm für die Börsen-Zocker.
George Soros wettet auf den großen Aktien-Crash

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Im zweiten Quartal hat George Soros massiv Apple-Aktien erworben und Gold verkauft. Doch der Großinvestor hat noch eine andere bedeutende Entscheidung getroffen. Er hat sehr viel Geld auf einen Einbruch des US-Marktes gesetzt.

In seinem Quartalsreport an die US-Börsenaufsicht SEC ist zu lesen, dass Soros über Verkaufsoptionen für den S&P 500 ETF im Umfang von 1,248 Milliarden Dollar verfügt. Damit setzt er massiv auf einen Einbruch des Aktienindex‘ der 500 größten börsennotierten Unternehmen in den USA.

Eine Verkaufsoption (put option) ist ein Vertrag, bei dem eine Partei das Anrecht erwirbt, ein Asset zu einem bestimmten Zeitpunkt und zu einem bestimmten Preis zu verkaufen. Der Inhaber der Verkaufsoption muss allerdings nicht verkaufen.

Wenn der S&P 500 deutlich fällt, kann Soros Anteile zu dem vereinbarten Preis verkaufen und auf diese Weise massive Gewinne machen. Steigt der Aktienindex weiter, sind die Verkaufsoptionen eine Fehlinvestition gewesen. Der S&P 500 hat sich in den letzten vier Jahren mehr als verdoppelt und liegt auf einem Allzeithoch.

Im Verhältnis zur Gesamtgröße seines Fonds macht die Wette gegen den S&P 500 inzwischen knapp 14 Prozent aus. Damit hat sich diese Position seit Ende letzten Jahres mehr als verzehnfacht.

Die Geschichte zeigt, dass Soros mit seinen Wetten oft richtig lag. So machte er etwa im Jahr 1992 eine Milliardenwette gegen das britische Pfund und gewann. Und auch mit Verkaufsoptionen des S&P 500 hat Soros im Jahr 2011 schon deutliche Gewinne gemacht, berichtet MarketWatch. Doch seine heutige Wette gegen den S&P 500 ist mehr als doppelt so hoch wie damals.

Diesmal scheint die Wette indes gar nicht besonders gewagt: Der Aktienmarkt ist eine einzige Blase, aufgepumpt mit dem billigen Geld der Zentralbanken. Die Fed hat angekündigt, ihre lockere Geldpolitik aufzugeben, wenn die Arbeitslosigkeit zurückgeht.

Die Arbeitslosigkeit wird zwar, wenn überhaupt, nur wegen statistischer Tricks zurückgehen. Aber es mehren sich die Anzeichen, dass mehrere Investoren die Zentralbanken als Bluffer ansehen. Die Investoren könnten einen Anstieg der Zinsen erzwingen, wenn die Maßnahmen der Zentralbanken nicht greifen.

Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..


Mehr zum Thema:  

OGLAS
DWN
Ratgeber
Ratgeber Auf die Zukunft setzen: Energie professionell managen

Die aktuelle Energiekrise bewegt deutsche Unternehmen. Angesichts steigender Energiepreise macht sich Verunsicherung breit. Gleichzeitig...

DWN
Politik
Politik Landesweite Massenproteste in Israel gegen Justizumbau

In Israel spitzen sich die Massendemonstrationen gegen die geplante Justizreform zu.

DWN
Politik
Politik Regierungskrise? Koalitionsausschuss ohne Ergebnisse vertagt

Innerhalb der Regierungskoalition herrschen Spannungen, die auch nach 20 Stunden Verhandlungen nicht gelöst wurden.

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft China und Saudi-Arabien intensivieren Energie-Kooperation

Der saudische Aramco-Konzern baut in China große Anlagen auf. Die Beziehung zu China sei strategischer Natur, so CEO Nasser.

DWN
Politik
Politik Volksentscheid: Berliner lehnen schärfere Klima-Vorgaben ab

Berlin setzt sich vorerst keine ehrgeizigeren Klimaziele: Ein entsprechender Volksentscheid am Sonntag scheiterte.

DWN
Finanzen
Finanzen Wie die Schweiz die Rettung der Credit Suisse erpresste

Die Schweizer Behörden haben brutalen Druck auf Credit Suisse und UBS ausgeübt. Denn noch vor Marktöffnung sollte eine Lösung gefunden...

DWN
Technologie
Technologie Ukraine träumt von Drohnen-Angriffen tief in russischem Gebiet

Der Westen weigert sich beharrlich, dem Wunsch der Ukraine nach Langstreckenwaffen nachzukommen. Daher will Kiew nun mit Drohnen Ziele tief...

DWN
Finanzen
Finanzen Orientierung in historisch volatilen Märkten

In volatilen Märkten kann man sehr viel Geld verdienen, aber auch verlieren. Die Zeit des passiven Investierens ist vorbei, meint...

DWN
Politik
Politik Habeck will bestimmte Exporte nach China verbieten

Der grüne Wirtschaftsminister greift zunehmend in die freie Wirtschaft ein - auf Basis politischer Überlegungen.