Alexis Tsipras, der Chef der linksextremen Syriza Partei, hat in einem Interview mit der FT gesagt, dass er eigentlich ein Euro-Fan ist: Die Griechen wollten keinewegs aus dem Euro aussteigen. Sie wollten lediglich den gescheiterten Rettungsplan der Troika, das sogenannte Memorandum, aus der Welt schaffen - und das Sparprogramm durch einen nationalen Wachstumspakt ersetzen.
Angesichts der immensen Unruhe vor den Neuwahlen in Griechenland (mit dem dazugehörden Bank-Run - hier), die von der Angst getrieben werden, das Land könnte den Euro verlassen, scheint es bei der EU nun deutliche Bestrebungen zu geben, der neuen, zukünftigen griechischen Regierung entgegen zu kommen. Wenn die neue griechische Regierung aufrichtiges Engagement zeige, „könnten einige Anpassungen an den Bedingungen des Rettungspaketes vorgenommen werden“, zitiert Market News International einen Beamten der Eurozone. Die extreme Verschlechterung der Wachstumsaussichten lasse Raum, die Frist für die Konsolidierungsbemühungen zu verlängern, so die Quelle. So könnte dann dem Land zwei Jahre länger, also bis 2016 Zeit, geben, das Defizit auf 3 Prozent des BIP zu senken.
Darüber hinaus ist die finanzielle Situation des Landes noch immer problematisch. „Es ist ein offenes Geheimnis in Brüssel, dass das zweite Rettungspaket nicht ausreichen wird“, schreibt Market Watch International unter Berufung auf eine weitere Quelle. Andere Medienberichte bestätigen dies. Bei einer Lockerung des Defizitziels bräuchte Griechenland jedoch weitere Milliarden finanzieller Unterstützung. Ein drittes Rettungspaket wäre die Folge.