Politik

US-Blase: Kosten für die Staatsschulden stiegen deutlich

Lesezeit: 1 min
06.09.2013 02:11
Die Zinsen auf US-Staatsanleihen mit einer Laufzeit von zehn Jahren nähern sich der Drei-Prozent-Marke. Das hat gravierende Auswirkungen. Experten warnen, dass die größte Blase in der Geschichte der Welt bald platzen könnte, mit unabsehbaren Folgen für die Weltwirtschaft.
US-Blase: Kosten für die Staatsschulden stiegen deutlich

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die zarte Entwicklung der US-Wirtschaft führt dazu, dass die Staatsanleihen für zehnjährige US-Bonds teurer werden. Die Zinsen stiegen auf 2,98 Prozent und könnten bald die Drei-Prozent-Marke überschreiten (siehe Grafik). Ökonomen zufolge ist diese Zahl wegen ihrer Folgewirkungen wichtiger als die Arbeitslosigkeit, die Inflation oder die Immobilienpreise.

Wenn die Zinsen weiter ansteigen, steigen auch die Zinsen aller anderen langfristigen Geldanlagen. Wenn das passiert, wird es für die US-Regierung teurer, sich Geld zu leihen. Existierende Anleihen auf dem Aktienmarkt verlieren an Wert und Anleger verlieren viel Geld, schreibt Michael Snyder auf seinem Finanzblog. Die Renten steigen und die monatlichen Raten von Hypotheken werden teurer. Ferner werde die gesamte Wirtschaft von den steigenden Zinsen heimgesucht und das Wachstum verlangsamt sich.

Dazu gesellt sich die Derivate-Bombe in Höhe von 440 Billionen Dollar. Schnell ansteigende Zinsen könnte diese „gigantische Zeitbombe“ zum explodieren bringen und das gesamte Finanzsystem zum Einsturz bringen. „Wir leben inmitten der größten Schuldenblase in der Geschichte der Welt“, so Snyder. Damit das Spiel weiterhin funktionieren kann, müssten die Zinsen auf einem sehr niedrigen Niveau bleiben.

Niemand weiß genau, wie lang und wie hoch die Zinsen ansteigen werden, jetzt wo der Anstieg begonnen hat. Schon die bloße Ankündigung von Fed-Chef Ben Bernanke, die Geldschwemme eindämmen  zu wollen, hat die Finanzmärkte weltweit in Panik versetzt (mehr hier). Wenn jetzt schon die Zinsen steigen, obwohl die Fed immer noch jeden Monat Staatsanleihen im Wert von 85 Milliarden Dollar kauft, verliert die Fed komplett an Bedeutung und der Aktien-Markt würde um 25 Prozent einbrechen.

Die Zinsen der US-Staatsanleihen sind aber nicht das einzige Problem für die Weltwirtschaft. In einem Bericht der Deutschen Bank wird gezeigt, dass die Wirtschaft der Schwellenländer kollabieren könnte, sobald die Fed das Gelddrucken einstellt. Denn dann kommt es zu einer Massenflucht der Investoren (mehr hier).

Die Krise im Nahen Osten tut ihr übriges, um die Stabilität der Weltwirtschaft zu testen. Die gesamte Region könnte bei einer Eskalation ins Chaos stürzen.  Steigende Ölkosten würden die Wirtschaft dann noch zusätzlich belasten.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Politik
Politik Heimatschutz: Immer mehr Bürger dienen dem Land und leisten „Wehrdienst light"
01.05.2024

Ob Boris Pistorius (SPD) das große Ziel erreicht, die Truppe auf über 200.000 Soldaten aufzustocken bis 2031 ist noch nicht ausgemacht....

DWN
Immobilien
Immobilien Balkonkraftwerk mit Speicher: Solarpaket könnte Boom auslösen - lohnt sich der Einbau?
01.05.2024

Balkonkraftwerke aus Steckersolargeräten werden immer beliebter in Deutschland. Insgesamt gibt es aktuell über 400.000 dieser sogenannten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Weltweite Aufrüstung verschärft Knappheit im Metallsektor
01.05.2024

Die geopolitischen Risiken sind derzeit so groß wie seit den Hochzeiten des Kalten Krieges nicht mehr. Gewaltige Investitionen fließen in...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nachhaltigkeit als Schlüsselfaktor für Unternehmenserfolg
01.05.2024

Die Studie „Corporate Sustainability im Mittelstand“ zeigt, dass der Großteil der mittelständischen Unternehmen bereits Maßnahmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Private Pflegezusatzversicherungen: Wichtige Absicherung mit vielen Varianten
01.05.2024

Die gesetzliche Pflegeversicherung reicht oft nicht aus, um die Kosten im Pflegefall zu decken. Welche privaten Zusatzversicherungen bieten...

DWN
Unternehmen
Unternehmen 22-Prozent unbezahlte Überstunden: Wenn Spitzenkräfte gratis arbeiten
01.05.2024

Arbeitszeit am Limit: Wer leistet in Deutschland die meisten Überstunden – oft ohne finanziellen Ausgleich? Eine Analyse zeigt,...

DWN
Finanzen
Finanzen Die größten Kostenfallen: So sparen Sie bei Fonds, Aktien und Co.
01.05.2024

Viele Anleger unterschätzen die Wirkung von Anlagekosten. Dabei sind Fondsgebühren, Orderkosten und Co. auf lange Sicht enorm...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Konsumstimmung steigt: Die Deutschen shoppen wieder
01.05.2024

Laut aktuellen Erhebungen der GfK steigt die Konsumstimmung in Deutschland für den Mai auf ein Zwei-Jahres-Hoch. Ausschlaggebend sind...