Über einem Reaktorgebäude im japanischen Atomkraftwerk Fukushima ist eine Dampfwolke ausgetreten. Dies geht auf Berichte der Betreiber-Firma Tepco zurück. Die Ursache des Dampfaustritts ist noch ungeklärt. Der Betreiber vermutet, dass der Dampf aus einer Lache auf dem Reaktor aufsteigt. Auch die Verseuchung des Grundwassers nimmt aktuellen Messungen zufolge rapide zu. Die Lage in dem schwer beschädigten Atomkraftwerk sei aber weiterhin stabil, versicherte Tepco.
Damit häufen sich in letzter Zeit die Probleme mit dem havarierten Atomkraftwerk in Fukushima. Zuletzt wurde bekannt, dass es mehrere Lecks in einem der Auffangbehälter für radioaktiv verseuchtes Kühlwasser gibt (mehr hier). Dadurch gelangten mehrere tausend Tonnen des radioaktiv verseuchten Wassers ins Meer.
Die japanische Regierung hat Anfang des Monats einen Notfallplan beschlossen. Demnach soll eine gefrorene Wand das kontaminierte Wasser davon abhalten, in die Keller des AKWs und ins Grundwasser einzudringen. Im März 2015 soll die unterirdische Wand fertiggestellt sein. Die japanische Regierung will dafür 47 Milliarden Yen (360 Millionen Euro) ausgeben.
Ob die Situation bis dahin stabilisiert werden kann, bleibt zweifelhaft. Die Lage um die radioaktive Belastung des Grundwassers spitzt sich nämlich täglich zu. Darauf deuten Proben hin, die in der Nähe des leckgeschlagenen Auffangbeckens genommen wurden. Demzufolge ist die radioaktive Belastung des Grundwassers dort in wenigen Tagen um das 15-fache gestiegen. Bei der letzten Messung am Dienstag wurde eine Tritium-Belastung von 64.000 Becquerel pro Liter Wasser festgestellt. Drei Tage zuvor waren es noch 4.200 Becquerel pro Liter Wasser.
Erst letzte Woche verkündete das Internationale Olympische Komitee (IOC), dass Tokio die olympischen Sommerspiele 2020 austragen wird (hier). Tokio liegt nur 230 Kilometer von Fukushima entfernt. Die japanische Regierung bemühte sich während des Bewerbungsprozesses, die Gefahren des GAUs für die olympischen Spiele herunterzuspielen.