Technologie

China testet digitale Zentralbankwährung im Einzelhandel

Als erstes Land der Welt testet China eine digitale Zentralbankwährung in der Praxis.
12.12.2019 14:00
Lesezeit: 1 min
China testet digitale Zentralbankwährung im Einzelhandel
Chinas digitaler Yuan soll das Bargeld ersetzen. (Foto: dpa) Foto: Karl-Josef Hildenbrand

Kürzlich hat die Deutsche Bank einen Bericht veröffentlicht, demzufolge von Staaten herausgegebene digitale Währungen das bestehende Fiat-Geld bis zum Jahr 2030 ersetzen könnten. Doch möglicherweise kommt die erwartete Revolution des Finanzsystems schneller als gedacht. Favorit ist derzeit China, wo erstmals eine digitale Zentralbank-Währung (CBDC) in der Praxis getestet werden soll.

Wie das Pekinger Magazin Caijing am Montag berichtete, soll der erste Pilotversuch für Chinas digitale Zentralbank-Währung noch vor Jahresende in der Stadt Shenzhen stattfinden sowie möglicherweise auch in der Stadt Suzhou. Unter der Schirmherrschaft der Zentralbank werden vier Großbanken, drei Telekommunikationsanbieter, Huawei und andere wichtige Wirtschaftsteilnehmer Zahlungen mit der CBDC testen.

Im Vergleich zum einem früheren Pilotprojekt, bei dem die Zentralbank ihre digitale Währung innerhalb des chinesischen Bankensystems getestet hat, sollen diesmal Anwendungen in der realen Welt getestet werden, darunter Transport, Bildung und medizinische Behandlung. In Shenzhen sollen nach dem Willen der Zentralbank die Banken mit ihren verschiedenen Ideen zum Einsatz der CBDC miteinander konkurrieren.

Mit dem Pilotprojekt wird die chinesische Zentralbank die weltweit erste Zentralbank sein, die eine digitale Währung ausgibt und in der realen Welt für Zahlungen testet. Chinas digitaler Yuan wird schon seit mehreren Jahren entwickelt. Die Führung des Landes erhofft sich von der Technologie ganz neue Möglichkeiten der Geldpolitik und der staatlichen Kontrolle über die Geldflüsse.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Unternehmen
Unternehmen Wirtschaftskrise: Trumpf-Unternehmenschefin für Streichung eines Feiertages
03.12.2025

Weniger Feiertage = mehr Wirtschaftsleistung? Die Debatte reißt nicht ab. Eine Konzernchefin aus Schwaben macht einen konkreten Vorschlag...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Deutschland nicht wettbewerbsfähig: Coca-Cola beklagt Standortbedingungen
03.12.2025

Der Chef des Coca-Cola-Abfüllers bemängelt die Bürokratie und komplizierte Verhältnisse für Unternehmen. Noch steht er zum Standort...

DWN
Politik
Politik Falsche Daten, statistische Mängel: Deutsche Klimaforscher ziehen Studie zum Klimawandel zurück
03.12.2025

Falsche Wirtschaftsdaten zu Usbekistan, statistische Mängel: Nach einiger Kritik ziehen Klimaforscher eine Studie des Potsdamer Instituts...

DWN
Politik
Politik Sicherheitspolitik: Deutsche Führungsrolle in Europa? Bevölkerung gespalten
03.12.2025

Russland als Bedrohung, Zweifel an den USA, Europa mittendrin: Eine Umfrage im Auftrag der Münchner Sicherheitskonferenz zeigt, wie...

DWN
Politik
Politik Gewerkschaften: Koalition plant Steuerprivileg für Gewerkschaftsbeitrag
03.12.2025

Die schwarz-rote Koalition will den Gewerkschaften den Rücken stärken. Geplant ist eine Steuerersparnis, die die Mitgliedschaft...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Hochleistungsteams: Wie Führungskräfte ihre größten Talente verlieren – oder halten
03.12.2025

Wer Spitzenleistungen will, braucht mehr als gute Mitarbeiter. Vertrauen, Offenheit und Konfliktfähigkeit entscheiden darüber, ob Teams...

DWN
Politik
Politik Trumps Verteidigungsminister im Sturm: Angeklagt des möglichen Kriegsverbrechens
03.12.2025

Ein mutmaßlicher US-Verteidigungsskandal erschüttert Washington. Neue Enthüllungen legen nahe, dass Verteidigungsminister Pete Hegseth...

DWN
Finanzen
Finanzen Hugo Boss-Aktie: Kurssturz nach katastrophalem Ausblick – Machtkampf und Übernahmefantasie
03.12.2025

Zur Wochenmitte hat sich der DAX leicht aufwärts bewegt, der Blick der Anleger fiel aber zu einem Großteil auf die Hugo Boss-Aktie: Das...