Politik

Taiwans Generalstabschef stirbt bei Helikopterunglück

Taiwans Generalstabschef und sieben weitere Militärs sind bei einem Hubschrauberunglück ums Leben gekommen.
02.01.2020 17:31
Lesezeit: 1 min
Taiwans Generalstabschef stirbt bei Helikopterunglück
Luftwaffengeneral Shen Yi-ming, Generalstabschef von Taiwan. (Foto: dpa) Foto: Johnson Lai

Taiwans Generalstabschef Shen Yi-ming und sieben weitere Militärangehörige sind bei einem Hubschrauberunglück im Norden des asiatischen Landes ums Leben gekommen. Fünf weitere Passagiere überlebten und wurden in Krankenhäuser gebracht, wie das Verteidigungsministerium am Donnerstag mitteilte.

Präsidentin Tsai Ing-wen sprach den Hinterbliebenen ihr Beileid aus und sagte für die kommenden drei Tage alle Wahlkampfauftritte ab. Die 63-Jährige tritt am 11. Januar für die Fortschrittspartei (DPP) zur Wiederwahl an. Sie regiert seit 2016.

Luftwaffengeneral Shen (62) sei auf dem Weg zu einem routinemäßigen Truppenbesuch im Osten der Inselrepublik gewesen, hieß es weiter. Demnach waren 13 Menschen an Bord des Helikopters des Typs UH-60M Black Hawk. Das Ministerium sprach von einer Notlandung und kündigte eine Untersuchung an, um die Ursache zu klären. Das Unglück ereignete sich kurz nach dem Start in einer bergigen Region nahe der Hauptstadt Taipeh, wie es weiter hieß.

Taiwan wird von der Führung in Peking als Teil der Volksrepublik China angesehen, obwohl der demokratische Inselstaat nie dazu gehört hatte. Auch wird mit einer Eroberung gedroht. Weltweit ist Taiwan diplomatisch isoliert, weil Peking mit dem "Ein-China-Grundsatz" fordert, dass andere Länder allein die Volksrepublik China diplomatisch anerkennen. Nur weniger als zwei Dutzend Staaten erkennen Taiwan deswegen als unabhängigen Staat an.

Seit Tsai Ing-wens Fortschrittspartei regiert, hat Peking seine Bemühungen verstärkt, mit seiner Wirtschaftsmacht Taiwans diplomatische Verbündete abzuwerben. Die Fortschrittspartei hat ihre Wurzeln in der Unabhängigkeitsbewegung. Der Streit um den Status des Inselstaates geht auf den Bürgerkrieg in China zurück, als die Truppen der nationalchinesischen Kuomintang nach ihrer Niederlage gegen die Kommunisten Maos 1949 nach Taiwan geflüchtet waren.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik New York-Wahl: Was Mamdanis Sieg für Europa bedeutet
22.11.2025

Der Sieg eines radikalen Sozialisten in New York, Deutschlands Stillstand und Polens Aufstieg: Ein Kommentar darüber, wie politische und...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto-Crash: Wie Zinsen und KI die Kryptomärkte unter Druck setzen
21.11.2025

Die jüngsten Turbulenzen an den Kryptomärkten stellen Anleger, Unternehmen und Regulierer gleichermaßen auf die Probe. Welche Kräfte...

DWN
Politik
Politik Koalition unter Druck: Bundesrat zwingt Merz-Regierung in den Vermittlungsausschuss
21.11.2025

Die Stimmung in der Koalition mau, der Rentenstreit noch längst nicht ausgestanden – jetzt legt sich auch noch der Bundesrat quer. Er...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Ein Mundscan reicht: Das Healthtech DentalTwin erstellt KI-basierte Modelle für Zahnersatz
21.11.2025

Mithilfe KI-basierter Datengenerierung verlagert das Start-up DentalTwin die Zahnprothetik ins Digitale. Das dürfte nicht nur Praxen und...

DWN
Politik
Politik EU lockert Datenschutz: Digitaler Omnibus reformiert Regeln für KI
21.11.2025

Europa steht bei der Digitalpolitik vor einem Wendepunkt, an dem Wettbewerbsfähigkeit und Schutz von Bürgerrechten neu austariert werden....

DWN
Politik
Politik US-Wirtschaftselite, Ex-Präsidenten und die Epstein-Akten: Verbindungen zu Politik und Tech-Milieu offengelegt
21.11.2025

Mit jeder neuen Aktenveröffentlichung im Fall Jeffrey Epstein treten weitere Verbindungen zwischen politischen Entscheidern, Finanzeliten...

DWN
Panorama
Panorama Ansteigende Gewalt gegen Frauen - Dobrindt: „Nicht-Deutsche Tatverdächtige deutlich überrepräsentiert“
21.11.2025

Frauen werden stündlich Opfer von körperlicher, sexueller oder psychischer Gewalt, so das Bundeskriminalamt. Das Dunkelfeld dürfte um...

DWN
Politik
Politik Schwarzarbeit bekämpfen: Sozialschutz für Paketboten soll dauerhaft gewährleistet werden
21.11.2025

Der Schutz von Paketboten vor Schwarzarbeit und illegaler Beschäftigung wird dauerhaft gestärkt: Der Bundesrat hat die Verlängerung der...