Politik

Ende der Freiheit: Behörden konfiszieren Bitcoin Online-Börse

Lesezeit: 1 min
04.10.2013 01:44
Das FBI hat einen weiteren Schlag gegen die Verwendung von Bitcoins gelandet: Die Online-Handelsplattform Silk Road soll in Drogenhandel und Geldwäsche verstrickt sein. Der Staat will den Zugriff auf die Vermögen der Bürger - die sich verstärkt der Überwachung durch die Steuerbehörden entziehen wollen.
Ende der Freiheit: Behörden konfiszieren Bitcoin Online-Börse

Mehr zum Thema:  
Benachrichtigung über neue Artikel:  

Die Internetseite Silk Road, einem virtuellen Handelsplatz ohne jeglicher Kontrolle, wurde von dem US-Geheimdienst FBI geschlossen, nachdem Drogenhandel und illegale Dienstleistungen über die Seite abgewickelt worden sein sollen. Über 3,6 Millionen Dollar der virtuellen Währung wurden bei der Online-Razzia konfisziert.

Der Eigentümer von Silk Road, der 29-jährige Ross William Ulbricht, wurde verhaftet. Ihm wird unter anderem Drogenhandel, Computer Hacking und Geldwäsche vorgeworfen. Außerdem soll Ulbricht einen Mord beauftragt haben.  Für 150.000 Dollar sollte ein Silk Road Nutzer ermordet werden, der die Identität anderer Nutzer preisgeben wollte.

Unterstützer der Seite Silk Road loben den anonymen Handel und die Zahlungsweise mit Bitcoin, denn beides befindet sich außerhalb der Überwachung durch die Behörden der USA. Die Seite ist nur über das Tor-Portal zu erreichen, dass die Verbindungsdaten im Internet anonymisiert. Mit der Schließung von Silk Road versucht das FBI, etwas von dieser Kontrolle zurück zu erobern.

Am Mittwoch notierte ein Bitcoin noch einen Wert von 141 US-Dollar. Nach der Razzia fiel die Währung auf einen Stand von 109,7 Dollar und schloss mit einem Wert von 128 Dollar, ein Minus von 8,6 Prozent für den Tag.

Das FBI betonte, die Schließung von Silk Road sei kein Schlag gegen Bitcoin. Jedoch gingen die Behörden auch gegen gemeinnützige Vereine vor, die sich für die Verbreitung der alternativen Währung einsetzen (hier).

Sollte Bitcoin unter ständige staatliche Überwachung gestellt werden, wird die Existenz der Internetwährung in den USA gefährdet. In manchen Ländern ist die Währung bereits verboten (mehr hier). In China hingegen boomt der Handel mit Bitcoin.

Das FBI begründet die Sperrung des Online-Handels damit, dass dort regelmäßig illegale Substanzen wie Marihuana, Opiate und Ecsasy-Pillen gehandelt werden konnten.

In den vergangenen zweieinhalb Jahren hat die Untergrund-Webseite Waren im Wert von 9,5 Millionen Bitcoins gehandelt und dafür 600.000 Bitoins an Kommission erhalten. Umgerechnet haben die Betreiber der Seite nach Angaben des FBI etwa 1,2 Milliarden Dollar umgesetzt und dafür 80 Millionen Dollar kassiert.

Der Steuerbehörde IRS gehen dadurch Steuergelder verloren. Die IRS plant daher eine Auskunftspflicht einzuführen, die die Bürger zwingen soll, alternative Zahlungsmethoden anzugeben, falls sie diese verwenden (hier).

Ein Nachfolge-Portal hat sich aber bereits angeboten, um den drohenden Geschäftsverlust durch die Beschlagnahmung von Silk Road aufzufangen. Die Handelsplattform SecondMarket will eine neue Seite entwickeln und so Investoren anlocken, die Geschäfte in Bitcoin abwickeln wollen.

Das Bemühen der US-Behörden zur Eindämmung der Alternativwährung dürfte also noch viele Runden weiter gehen.


Mehr zum Thema:  

Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen Die Edelmetallmärkte

Wegen der unkontrollierten Staats- und Unternehmensfinanzierung durch die Zentralbanken im Schatten der Corona-Krise sind derzeitig...

DWN
Finanzen
Finanzen Bitcoin als Geldanlage: „Das ist gleichzusetzen mit einem Besuch im Casino“
02.05.2024

Bitcoin entzweit trotz neuer Kursrekorde die Anlegergemeinschaft. Die einen halten große Stücke auf den Coin, die anderen sind kritisch....

DWN
Politik
Politik Militärhistoriker Dr. Lothar Schröter im DWN-Interview: Die Folgen des Massenmords von Odessa 2014
02.05.2024

Der Militärhistoriker Dr. Lothar Schröter ordnet im DWN-Interview den Massenmord in Odessa vom 2. Mai 2014 ein. Dabei geht er auch auf...

DWN
Politik
Politik DWN-Interview: Ukraine-Krieg - Zehn Jahre nach dem Massenmord von Odessa
02.05.2024

Am 2. Mai 2014 ist es in der ukrainischen Stadt Odessa zu einem Massenmord gekommen, bei dem fast fünfzig Menschen qualvoll ums Leben...

DWN
Politik
Politik Heimatschutz: Immer mehr Bürger dienen dem Land und leisten „Wehrdienst light"
01.05.2024

Ob Boris Pistorius (SPD) das große Ziel erreicht, die Truppe auf über 200.000 Soldaten aufzustocken bis 2031 ist noch nicht ausgemacht....

DWN
Immobilien
Immobilien Balkonkraftwerk mit Speicher: Solarpaket könnte Boom auslösen - lohnt sich der Einbau?
01.05.2024

Balkonkraftwerke aus Steckersolargeräten werden immer beliebter in Deutschland. Insgesamt gibt es aktuell über 400.000 dieser sogenannten...

DWN
Weltwirtschaft
Weltwirtschaft Weltweite Aufrüstung verschärft Knappheit im Metallsektor
01.05.2024

Die geopolitischen Risiken sind derzeit so groß wie seit den Hochzeiten des Kalten Krieges nicht mehr. Gewaltige Investitionen fließen in...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Nachhaltigkeit als Schlüsselfaktor für Unternehmenserfolg
01.05.2024

Die Studie „Corporate Sustainability im Mittelstand“ zeigt, dass der Großteil der mittelständischen Unternehmen bereits Maßnahmen...

DWN
Finanzen
Finanzen Private Pflegezusatzversicherungen: Wichtige Absicherung mit vielen Varianten
01.05.2024

Die gesetzliche Pflegeversicherung reicht oft nicht aus, um die Kosten im Pflegefall zu decken. Welche privaten Zusatzversicherungen bieten...