Finanzen

Brexit reißt 75-Milliarden-Lücke in EU-Kasse, Deutschland übernimmt

Der EU werden zwischen 2021 bis 2027 75 Milliarden Euro weniger zur Verfügung stehen. Ursächlich dafür ist der Brexit. Deutschland soll fast den gesamten Fehlbetrag übernehmen.
12.02.2020 14:29
Aktualisiert: 12.02.2020 14:29
Lesezeit: 1 min
Brexit reißt 75-Milliarden-Lücke in EU-Kasse, Deutschland übernimmt
Bundeskanzlerin Angela Merkel begrüßte Boris Johnson, Premierminister von Großbritannien, im September 2019 mit militärischen Ehren vor dem Bundeskanzleramt. (Foto: dpa) Foto: Kay Nietfeld

Der Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union verursacht in den kommenden Jahren eine Milliardenlücke in der EU-Kasse. Deutschland wird deshalb den ausfallenden jährlichen Beitrag von Großbritannien fast komplett übernehmen. Dieser jüngsten Berechnungen zufolge soll der jährliche Beitrag um etwa 14 Milliarden Euro steigen.

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sagte nach Angaben der dpa in der Debatte des Europaparlaments über den Finanzrahmen 2021 bis 2027 am Mittwoch in Straßburg: "Es sind etwa 75 Milliarden Euro weniger für die gesamte Periode." Von der Leyen fügte hinzu, sie werde kein Budget akzeptieren, das nicht 25 Prozent aller Mittel für den Klimaschutz aufwende. Sonst sei die Klimawende nicht zu schaffen.

Der Vorsitzende der EVP-Fraktion, Manfred Weber (CSU), rief in der Debatte dazu auf, die Nettozahlerdiskussion zu beenden. Geld für den Grenzschutz oder einen Marshallplan für Afrika fließe nicht in die Mitgliedstaaten zurück, sei aber wichtig für Deutschland, Österreich, die Niederlande und andere Mitgliedstaaten.

"Die Zeit drängt, die Uhr tickt", sagte Iratxe García Pérez von der sozialdemokratischen S&D-Fraktion zu den laufenden Verhandlungen über den Mehrjährigen Finanzrahmen der EU. Man werde deshalb aber nicht nachgeben, denn es gehe um Europas Zukunft. Kommissionspräsidentin von der Leyen hatte zuvor gedrängt: "Wenn der Haushalt nicht bald beschlossen wird, dann werden wir im nächsten Jahr nicht in der Lage sein, die neuen Aufgaben auch tatsächlich zu finanzieren."

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.
E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung gelesen und erkläre mich einverstanden.
Ich habe die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Politik
Politik ESG-Bericht: EU-Leitlinien zur freiwilligen Nachhaltigkeitsberichterstattung für KMU
04.08.2025

Die EU verspricht Vereinfachung, doch ihre neue ESG-Empfehlung für KMU entpuppt sich als handfeste Berichtspflicht: 72 Seiten Vorgaben,...

DWN
Politik
Politik Drohnengeld zweckentfremdet: Ukraine deckt Korruptionsskandal im Sicherheitsapparat auf
04.08.2025

Drohnen sollten das Land verteidigen – stattdessen flossen Millionen in die Taschen von Politikern und Militärs. Ein neu aufgedeckter...

DWN
Politik
Politik Bürgergeld: Union und SPD fordern schärfere Maßnahmen gegen Leistungsverweigerer
04.08.2025

Die Ausgaben für das Bürgergeld steigen – und mit ihnen die politische Debatte um Gerechtigkeit und Sanktionen. SPD und Union verlangen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Döner-Streik legt Großfabrik lahm: Kommt es zum Stillstand an den Spießen?
04.08.2025

Ein lautstarker Döner-Streik erschüttert die Großfabrik Birtat in Baden-Württemberg. Beschäftigte kämpfen mit Nachdruck für bessere...

DWN
Finanzen
Finanzen Stablecoin-Dollar-System: Wie die Krypto-Revolution die Stellung des Dollars stärken könnte
04.08.2025

Der Aufstieg von Stablecoins könnte globale Ungleichgewichte verschärfen und die Stabilität des Finanzsystems gefährden – zugleich...

DWN
Panorama
Panorama Wassermangel: Iranische Hauptstadt Teheran leidet unter extremer Wasserknappheit
04.08.2025

In Irans Hauptstadt Teheran spitzt sich die Wasserkrise dramatisch zu. Hitze, leere Stauseen und stundenlange Abschaltungen belasten...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Kapitalmagnet auf dünnem Eis: Deutschlands Börsenboom und die Straße von Hormus
04.08.2025

Milliardeninvestitionen treiben die deutschen Börsen, der DAX-Kurs tendiert seit der Zolleinigung der EU mit den USA stabil auf hohem...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Globale Schuldenexplosion: Regierungen taumeln in die nächste Finanzkrise
03.08.2025

Steigende Zinsen, sinkende Einnahmen, wachsender Schuldenhunger: Weltweit greifen Regierungen wieder tief in die Kreditkasse – trotz...