Wirtschaft

Die USA sind Deutschlands wichtigster Exportmarkt

Die deutschen Exporte in die USA erreichten im vergangenen Jahr einen Rekordwert. Die USA waren damit der weltweit wichtigste Abnehmer deutscher Waren.
12.02.2020 14:56
Aktualisiert: 12.02.2020 14:56
Lesezeit: 1 min

Die USA sind 2019 größter Exportkunde der deutschen Wirtschaft geblieben, während China seine Stellung als wichtigster Handelspartner (Im- und Exporte zusammen) verteidigte. Zugleich fiel der deutsche Exportüberschuss im Warenhandel mit den Vereinigten Staaten erneut so groß aus wie mit keinem anderen Land. Experten rechnen damit, dass US-Präsident Donald Trump nach China nun Europa und dessen größte Volkswirtschaft ins Visier nehmen und mit Strafzöllen überziehen könnte.

Die Ausfuhren in die USA wuchsen im vergangenen Jahr um 4,7 Prozent auf den Rekordwert von knapp 119 Milliarden Euro, wie aus noch vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes hervorgeht. Fahrzeuge, Maschinen und Pharmaprodukte "Made in Germany" waren dabei besonders gefragt. "Der US-Wirtschaft geht es dank massiver Ausgaben und Steuersenkungen derzeit recht gut", sagte Jens Südekum, Handelsexperte der Heinrich-Heine-Universität in Düsseldorf. "Dies erhöht auch die Nachfrage nach deutschen Gütern." Zudem machten die US-Strafzölle auf eine Vielzahl chinesischer Produkte die deutschen Waren für amerikanische Kunden vergleichsweise günstig.

Zweitwichtigstes Zielland für die deutschen Exporteure blieb Frankreich: Die Ausfuhren ins Nachbarland kletterten um 1,4 Prozent auf fast 107 Milliarden Euro. Auf Platz drei kommt China mit 96 Milliarden Euro, was einem Wachstum von 3,2 Prozent entspricht. Insgesamt legten die deutschen Exporte 2019 wegen Handelskonflikten und Brexit nur noch um 0,8 Prozent zu, nachdem es 2018 noch zu plus 3,0 Prozent und 2017 zu plus 6,2 Prozent gereicht hatte. Die Volksrepublik China wiederum behauptete ihre Stellung als wichtigster deutscher Handelspartner - Exporte und Importe zusammengenommen. Im vergangenen Jahr wurden Waren im Wert von fast 206 Milliarden Euro zwischen den beiden Ländern gehandelt. Aus keinem anderen Land der Welt bezieht Deutschland so viele Waren wie aus China: Die Importe von dort legten um 3,4 Prozent auf fast 110 Milliarden Euro zu.

Den größten Handelsüberschuss erzielte Deutschland im vergangenen Jahr erneut mit den USA. Die Exporte in die größte Volkswirtschaft übertrafen die Importe von dort um mehr als 47 Milliarden Euro. Der Überschuss schmolz zwar im Vergleich zu 2018 um rund 1,5 Milliarden Euro, weil die Importe aus den Vereinigten Staaten mit fast elf Prozent deutlich stärker zulegten als die Exporte dorthin. Das dürfte Präsident Trump allerdings kaum genügen: Er rügt regelmäßig die deutschen Exportüberschüsse. Es steht die Drohung im Raum, Strafzölle auf den Exportschlager Fahrzeuge zu erheben.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen MTS Money Transfer System – Sicherheit beginnt mit Eigentum.

In Zeiten wachsender Unsicherheit und wirtschaftlicher Instabilität werden glaubwürdige Werte wieder zum entscheidenden Erfolgsfaktor....

DWN
Politik
Politik Hinweise von Meldestelle "Hetze in Netz": Durchsuchung bei „Welt“-Kolumnist Norbert Bolz nach X-Post
24.10.2025

Für den Autor Professor Norbert Bolz ist es Ironie, die Staatsanwaltschaft sieht in dem Post eine strafbare Aussage gegen den renommierten...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Maschinenbauer Voith: Vom Kuka-Exit zum Treiber grüner Technologien
24.10.2025

Der Kuka-Verkauf im Jahr 2016 war für Voith der Wendepunkt. Heute ist der Maschinenbauer mit Wasserkraft, Papiermaschinen und...

DWN
Finanzen
Finanzen Finanzmärkte und KI im Fokus: So erkennen Sie Risiken beim Investieren
24.10.2025

Die Finanzmärkte erreichen neue Höchststände, während Unsicherheit durch geopolitische Spannungen und wirtschaftspolitische...

DWN
Politik
Politik Ukraine: Mann sprengt sich bei Kontrolle in die Luft – mehrere Tote
24.10.2025

Bei einer Polizeikontrolle an der Grenze der Ukraine hat ein Mann eine Handgranate gezündet. Dabei kamen mehrere Menschen ums Leben. Die...

DWN
Politik
Politik Außenministerium: Chinas Zögerlichkeit verzögert Wadephuls Staatsreise
24.10.2025

Der Bundesaußenminister wollte Anfang der Woche nach China reisen, doch der Besuch wird vorerst verschoben. Grund: Peking bestätigte bis...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Europas Automobilindustrie im Wandel: Chinesische Autohersteller übernehmen Führung im Kampf um den Elektroauto-Markt
24.10.2025

Die Elektromobilität verändert die globale Automobilindustrie schneller als erwartet. Alte Strukturen geraten unter Druck, neue...

DWN
Technologie
Technologie Doch nicht unantastbar? EU prüft Millionenstrafen gegen Meta und Tiktok
24.10.2025

Für die Social-Media-Giganten Meta und Tiktok könnte es teuer werden: Die EU-Kommission wirft den Plattformen Verstöße gegen...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Phishing-Mails erkennen: So schützen Sie Ihr Postfach mit drei einfachen Schritten
24.10.2025

Phishing-Mails werden immer raffinierter – und treffen längst nicht nur Technik-Laien. Wer unachtsam klickt, kann Passwörter, Bankdaten...