Bis zum heutigen Abend sind zahlreiche offizielle Gedenkveranstaltungen für die schätzungsweise 25.000 Opfer der Dresden-Bombardierungen zwischen dem 13. und 15. Februar 1945 geplant. Viele von ihnen sind auf dem Waldfriedhof in Reihengräbern und einem Aschegrab bestattet.
Die Linksjugend Dresden protestierte auf dem Friedhof mit einem Transparent “Deutsche Täter*innen sind keine Opfer - Dresden, Deine Nazis haben es verdient”. Mit Zwischenrufen und Parolen vom Band störten linke Demonstranten von Beginn an, lieferten sich laute Wortgefechte mit der Polizei, die einschritt, und überschatteten das bis dahin stille Gedenken, meldet die Nachrichtenagentur dpa.
Die Linksjugend hatte zuvor auf ihrer Facebook-Seite mitgeteilt: “Am 75. Jahrestag der Bombardierung Dresdens will der Verein ,Denk mal Fort’ auf dem Dresdner Heidefriedhof die Namen von ca. 4000 identifizierten Toten vorlesen. Dabei wird es keine Differenzierung geben, ob die Toten Opfer der Nazis waren - oder zu den Täter*innen gehören. Eine derartige Gleichsetzung von Opfern und Täter*innen werden wir nicht unkommentiert lassen (...) Das Rondell auf dem Heidefriedhof wurde in den 60er Jahren fertig gestellt und ist nur ein Ausdruck des unsäglichen Opfermythos der Stadt. In der Mitte steht eine Opferschale welche von 14 Säulen umrangt wird: 7 Säulen mit den Namen von zerbombten Städten sowie von 7 Konzentrationslagern, wodurch Dresden unkommentiert in einer Reihe mit Auschwitz, weiteren Konzentrationslagern, sowie von Deutschland zerbombten Städten steht.”
Am Nachmittag wird Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier erwartet, der die Gedenkrede hält und sich dann zusammen mit dem Herzog von Kent, dem Cousin von Königin Elisabeth II., in die traditionelle Menschenkette einreiht. Mit der Aktion ehren sich die Dresdner auch gegen den Missbrauch des Gedenkens durch Rechtsextreme und andere Revisionisten.