Politik

Boris Johnson will Großbritannien aus dem Krankenhaus regieren

Der britische Premierminister Boris Johnson wurde wegen seiner Corona-Infektion ins Krankenhaus eingeliefert. Doch er will die Staatsgeschäfte von dort aus leiten.
06.04.2020 12:06
Aktualisiert: 06.04.2020 12:06
Lesezeit: 1 min
Boris Johnson will Großbritannien aus dem Krankenhaus regieren
Boris Johnson will seine ,normales Leben' zurück. (Foto: dpa) Foto: Henry Nicholls

Der britische Premierminister Boris Johnson bleibt wegen seiner Coronavirus-Infektion vorerst im Krankenhaus. Johnson werde die Regierung aber auch von dort aus führen, sagte Wohnungsbauminister Robert Jenrick am Montag. Johnson war am Sonntagabend ins Krankenhaus gebracht worden, da er auch zehn Tage nach seinem positiven Corona-Test hartnäckige Symptome zeigte. Es handele sich dabei um eine Vorsichtsmaßnahme auf Anraten der Ärzte, teilte sein Büro mit.

Um welche Untersuchungen es sich genau handelte, teilte Johnsons Büro nicht mit. Experten zufolge dürfte es sich aufgrund seinen Alters und Krankheitsverlauf um eine Messung des Sauerstoffgehalts sowie Lungen-, Leber- und Herzfunktionen handeln, so Reuters. Der 55-jährige Premier machte am 27. März als erster Regierungschef eines führenden Landes seine Infektion mit dem neuartigen Virus öffentlich. Er begab sich in Selbstisolation. Am Freitag erklärte er diese fortzusetzen, da er immer noch Fieber habe.

US-Präsident Trump wünschte Johnson nach dessen Einlieferung ins Krankenhaus eine rasche Genesung. "Ich bin voller Hoffnung und sicher, dass er in Ordnung sein wird", sagte Trump am Sonntagabend (Ortszeit) im Weißen Haus. "Er ist ein starker Mann."

Die Zahl der Toten durch die Coronavirus-Pandemie stieg in Großbritannien am Sonntag um 621 auf 4.934 an. Johnsons Regierung steht unter großem Druck, die Zahl der Tests zu erhöhen und medizinisches Personal mit Schutzausrüstung zu versorgen.

Königin Elizabeth II. hatte sich am Sonntagabend in einer historischen Fernsehansprache an die Briten gewandt und sie zum Durchhalten aufgerufen. Sie machte aber auch Mut, dass die Pandemie besiegt werden kann. Noch müsse womöglich mehr ertragen werden. "Aber es werden wieder bessere Tage kommen, wir werden mit unseren Freunden vereint sein, wir werden mit unseren Familien vereint sein. Wir werden uns wiedersehen", zitiert die dpa die 93 Jahre alte Monarchin.

Abgesehen von den traditionellen Weihnachtsansprachen war es erst die vierte solche Rede des seit 1952 amtierenden britischen Staatsoberhaupts. Zuvor hatte sich Elizabeth II. 2002 beim Tod ihrer Mutter, Queen Mum, sowie vor der Beisetzung Prinzessin Dianas 1997 und während des Golfkriegs 1991 an die Briten gewandt.

Auch Johnsons schwangere Verlobte Carrie Symonds hat nach eigenen Angaben eine Woche mit Symptomen der Lungenkrankheit Covid-19 im Bett verbracht. Das teilte die 32 Jahre alte ehemalige Kommunikationschefin der Konservativen Partei am Samstag per Twitter mit. Getestet worden sei sie aber nicht.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
DWN
Finanzen
Finanzen Ripple XRP: Zwischen ETF-Fantasie und anhaltendem Kursdruck
24.12.2025

Ripple XRP verliert an Boden, während der Kryptomarkt insgesamt vorsichtiger wird. Technische Schwäche, unterschrittene Schlüsselmarken...

DWN
Technologie
Technologie Exponentielles Wachstum durch KI: Chancen und Grenzen für Wirtschaft und Gesellschaft
24.12.2025

Die künstliche Intelligenz entwickelt sich rasant und verändert zunehmend Wirtschaft, Forschung und Gesellschaft. Doch kann dieser...

DWN
Politik
Politik DWN-Jahresrückblick 2025: Schulden, Krieg, KI – und Europas Zerreißprobe
24.12.2025

Schulden in Billionenhöhe, neue Kriegsängste, technologische Abhängigkeiten: 2025 hat Gewissheiten zerlegt, die lange als stabil galten....

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Globale Mindeststeuer im Fokus: EU stellt US-Sonderregeln infrage
24.12.2025

Die globale Mindestbesteuerung gerät erneut unter Druck, nachdem die USA weitreichende Ausnahmen durchgesetzt haben. Droht Europa nun ein...

DWN
Politik
Politik Putin braucht keinen Weltkrieg: Darum ist eine globale Eskalation nicht Russlands Ziel
24.12.2025

Russlands Kriegspolitik wird häufig als Vorstufe einer globalen Eskalation interpretiert, doch historische Vergleiche zeichnen ein...

DWN
Finanzen
Finanzen Kryptobörsen im Vergleich: Darauf sollten Anleger bei Auswahl und Sicherheit achten
24.12.2025

Kryptowährungen sind längst im Finanzalltag angekommen, doch der Einstieg beginnt mit der Wahl der passenden Handelsplattform. Worauf...

DWN
Finanzen
Finanzen US-Börsen: Vierter Gewinntag in Folge: S&P 500 erreicht neues Rekordhoch
23.12.2025

Die Wall Street verzeichnete den vierten Gewinntag in Folge, in dessen Verlauf der S&P 500 ein neues Allzeithoch markierte.

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Mindestlohn: Viele Deutsche halten 13,90 Euro für zu niedrig
23.12.2025

13,90 Euro mehr Wertschätzung für Arbeit? Für viele Beschäftigte klingt das eher nach einem politischen Kompromiss als nach einem...