Politik

Nigel Farage macht in der Corona-Krise Stimmung gegen rumänische Erntehelfer

Der britische Politiker Nigel Farage unterstellt, dass massenweise rumänische Saisonarbeiter nach Westeuropa drängen würden. Als Beweis hat er auf Facebook ein Foto mit zahlreichen Saisonarbeitern auf einem rumänischen Flughafen gepostet. Er spielt mit der Angst der Menschen vor dem Corona-Virus.
18.04.2020 21:35
Aktualisiert: 18.04.2020 21:35
Lesezeit: 1 min
Inhalt wird nicht angezeigt, da Sie keine externen Cookies akzeptiert haben. Ändern..
Nigel Farage macht in der Corona-Krise Stimmung gegen rumänische Erntehelfer
Nigel Farage ist ein Unterstützer des Brexits. (Foto: dpa)

Nigel Farage, Vorsitzender der Brexit Party, hat am Samstagabend über seinen Facebook-Account ein Foto mit folgendem Kommentar gepostet: “Dieses Foto wurde auf einem rumänischen Flughafen aufgenommen - Saisonarbeiter gehen nach Westeuropa. Das muss sofort aufhören!”

Farage will offenbar darauf hinweisen, dass es aus gesundheitlichen Gründen hochriskant ist, Saisonarbeiter aus Osteuropa massenweise einzusetzen.

Forbes berichtet: “Rumänen und Bulgaren waren lange Zeit das Ziel der Verleumdung in Großbritannien, insbesondere seit die Aufhebung der Migrationsbeschränkungen im Jahr 2014 erfolgte. Menschen aus diesen Ländern wurden von der britischen Gesellschaft als rückwärts und unzivilisiert tituliert. Insbesondere Nigel Farage, der frühere Vorsitzende der britischen Unabhängigkeitspartei und der sichtbarste Brexiteer des Landes, half dabei, sein Profil auf der Grundlage der Angst vor den ,Horden’ von Bulgaren und Rumänen aufzubauen, die nach Großbritannien kommen würden, um Jobs zu stehlen und Vorteile zu erzielen , etc.”

Die in der Corona-Krise vorgesehenen Anmeldungen von Saisonkräften aus Osteuropa für die Landwirtschaft kommen zumindest in Deutschland in Gang. "Die erste Woche ist ordentlich angelaufen", sagte Bauernpräsident Joachim Rukwied der Rheinischen Post. Auf einer Plattform des Verbandes hätten sich inzwischen mehr als 1.500 Betriebe mit 23.500 Erntehelfern für die Arbeit in Deutschland registriert - darunter 16.500 für April und 7.000 für Mai. In diesen beiden Monaten sollen nach einer Regelung der Bundesregierung insgesamt 80.000 Kräfte unter strengen Gesundheitsauflagen eingeflogen werden können.

Rukwied sagte: "Wir sind erleichtert, dass eine Lösung für die Einreise der Saisonarbeiter gelungen ist. Die Betriebe sind arbeitsfähig." Die Entwicklung im zweiten Halbjahr sei aber noch offen. Es folge ein zweiter Schwerpunkt bis September und Oktober mit der Obsternte und Weinlese. "Da reichen die Saisonarbeitskräfte, die jetzt da sind, mit Sicherheit nicht aus." Derzeit gebe es noch eine Lücke von etwa 150.000 benötigten Kräften.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt
Anzeige
DWN
Finanzen
Finanzen US-Investoren strömen zu EARN Mining Cloud Mining und erzielen über 1.000 XRP pro Tag

Onchain-Daten zeigen, dass große Investoren bei einem XRP-Anstieg auf 3,10 US-Dollar Gewinne mitgenommen haben. Adressen mit Beständen...

DWN
Politik
Politik KI ersetzt Minister? Albanien ernennt KI zur Ministerin um Korruption zu bekämpfen
19.09.2025

KI-Chatbot Diella soll Kabinettsposten in Albanien übernehmen, um die Vergabe öffentlicher Aufträge zu kontrollieren. Die ungewöhnliche...

DWN
Politik
Politik Finanzloch im Verkehrsetat: Länder warnen vor Baustopp
18.09.2025

Milliarden für Straßen und Schienen sind zwar eingeplant, doch sie reichen nicht aus. Länder und Bauindustrie schlagen Alarm, weil...

DWN
Politik
Politik Suwalki-Korridor: Europas Achillesferse zwischen NATO und Russland
18.09.2025

Der Suwalki-Korridor gilt als Achillesferse der NATO. Moskau und Minsk üben die Einnahme des Gebiets – Polen warnt, Deutschland blickt...

DWN
Finanzen
Finanzen SAP-Aktie: Milliarden gegen US-Dominanz
18.09.2025

SAP-Vorstand Thomas Saueressig gibt den Ton an: Mit einer Milliardenoffensive will er Europas digitale Selbstständigkeit sichern – von...

DWN
Politik
Politik Frankreich-Proteste: Hunderttausende gegen Sparpläne und Regierung
18.09.2025

Hunderttausende Menschen ziehen durch Frankreichs Straßen, Schulen und Bahnen stehen still. Die Wut über Macrons Personalentscheidungen...

DWN
Politik
Politik Draghi warnt: EU verliert geopolitische Bedeutung – welcher Reformplan für Europa dringend nötig ist
18.09.2025

Mario Draghi rechnet ab: Die EU habe ihre geopolitische Bedeutung überschätzt und sei heute schlecht gerüstet für die globalen...

DWN
Unternehmen
Unternehmen Amazon fährt Investitionen in Deutschland hoch
18.09.2025

Amazon baut seine Dominanz in Deutschland massiv aus. Milliarden fließen in neue Standorte, Cloud-Infrastruktur und Künstliche...

DWN
Politik
Politik USA liefern wieder Waffen mit europäischem Geld
18.09.2025

Die USA nehmen Waffenlieferungen an die Ukraine wieder auf – doch diesmal zahlt Europa. Für Deutschland könnte das teuer und politisch...