Russland und die Türkei wollen ihre Maßnahmen im Kampf gegen die Corona-Pandemie verstärken. Beide Länder seien bereit, ihre gemeinsamen Anstrengungen etwa über die Gesundheitsministerien eng zu koordinieren, teilte der Kreml nach einem Telefonat zwischen Präsident Wladimir Putin und seinem türkischen Kollegen Recep Tayyip Erdogan am Dienstag mit. Die türkische Nachrichtenagentur Anadolu teilte mit, dass die beiden Staatschefs eine enge Zusammenarbeit bei regionalen Fragen fortsetzen wollen.
Die Infektionszahlen steigen in beiden Ländern rasant an. In Russland sind rund 53.000 Corona-Infektionen und 456 Tote registriert; in der Türkei gibt es nach offiziellen Zahlen mehr als 90.000 Infektionsfälle mit 2.140 Toten. In vielen Städten und Regionen beider Länder gelten strenge Ausgangssperren, meldet die dpa.
Putin sprach nach Kreml-Angaben auch mit dem iranischen Staatschef Hassan Ruhani. Das Coronavirus hat den Iran mit mehr als 5200 Toten besonders stark getroffen. Ruhani habe sich für die Hilfe aus Russland bedankt, hieß es. Auch mit dem Iran wolle man die Zusammenarbeit in der Corona-Krise ausbauen.
Auch die Lage in der Region Idlib in Syrien wurde demnach bei den Gesprächen "ausführlich" behandelt. Worum es dabei genau ging, war nicht bekannt. Am Dienstag fand nach Angaben des Verteidigungsministeriums in Moskau wieder eine gemeinsame Patrouillenfahrt statt. Es war bereits die fünfte russisch-türkische Kontrollfahrt entlang der Schnellstraße M4, die durch das Rebellengebiet läuft, so die dpa.
Russland und die Türkei hatten sich Anfang März auf eine Waffenruhe und Kontrollfahrten in Idlib geeinigt. Die ebenfalls vereinbarte Waffenruhe für die umkämpfte Region hält seitdem weitestgehend. Russland unterstützt im syrischen Krieg die Regierung, die Türkei steht an der Seite der Rebellen.