Unternehmen

Karlsruher Wissenschaftler entwickeln neues Produktionssystem für Elektro-Motoren

Das Institut für Technologie aus Karlsruhe (KIT) will die Produktion von E-Motoren verbessern - und das mit einem hochinteressanten Projekt.
29.05.2020 14:00
Lesezeit: 1 min
Karlsruher Wissenschaftler entwickeln neues Produktionssystem für Elektro-Motoren
Hier wird zwar ein Auto wieder aufgeladen. Doch macht die E-Mobilität nach wie vor nur ein paar Prozentpunkte am Gesamtmarkt aus. (Foto: dpa) Foto: Sebastian Gollnow

Das wissenschaftliche Institut für Technologie aus Karlsruhe (KIT) hat das Projekt „AgiloDrive“ gestartet, das der E-Mobilität in Deutschland wichtige Impulse geben soll. Dabei soll die Wirtschaftlichkeit der Produktion von E-Motoren verbessert werden. Hintergrund: Heute werden Elektromotoren zumeist entweder in niedriger Stückzahl und mit geringer Produktivität gefertigt – dies geschieht dann in teilautomatisierten Werkstätten und beinhaltet einige manuelle Prozessschritte – oder aber in hochspezialisierten und sehr unflexiblen Transferstraßen. Zudem erarbeiten meist Expertenteams spezifische Einzelbereiche industrieller Entwicklungsprozesse von Elektromotoren – ein Transfer in andere Bereiche findet selten statt.

Die KIT will nun ein neuartiges Produktionssystem entwickeln, das die Herstellung noch effektiver gestaltet. Es beruht auf besonderen Technologien. Auf diese Weise wollen wir es möglich machen, künftig Elektromotoren so flexibel zu produzieren, dass eine Herstellung verschiedenster Varianten, Technologien und Stückzahlen jederzeit möglich ist – bei wirtschaftlichem Betrieb. Hierdurch können kostensenkende Skaleneffekte auch über verschiedene Produktbaureihen und Fertigungstechnologien hinweg genutzt werden", sagt Professor Jürgen Fleischer, Leiter des wbk Institut für Produktionstechnik des KIT, bei dem auch die Projektleitung liegt.

Das Projekt wird von unterschiedlichen Partnern umgesetzt. Dazu gehören neben dem wbk Institut für Produktionstechnik des KIT auch das Mobility Systems Center des wissenschaftlichen Instituts. Darüber hinaus unterstützen eine Tochter des Automobilzulieferers Schaeffler und der Maschinenbauer Gehring Technologies das Vorhaben. Das Land Baden-Württemberg steuert einen Beitrag von einer Million Euro zu.

„Das Vorhaben befindet sich in der Pilotphase, die ein Jahr dauert“, sagte eine Sprecherin des wbk Institut für Produktionstechnik auf Anfrage der Deutschen Wirtschaftsnachrichten (DWN).

Damit wollen die Partner die E-Mobilität in Deutschland vorantreiben, die nach wie vor hierzulande nur wenig entwickelt ist. Die Zahl der Neuzulassungen hat sich zwar im vergangenen Jahr im Vergleich zum Vorjahr auf rund 63.300 Stromfahrzeuge fast verdoppelt. Doch bleibt der Anteil an der Zahl der gesamten Fahrzeuge weiterhin nur im niederen Prozentbereich. Doch das ist nicht einzige Problem: Die Pandemie bewirkt, dass im laufenden Jahr der Absatz wieder erheblich zurückgeht: Schätzungen zufolge schrumpft die Zahl der Neuwagen, die mit Strom fahren, erneut auf Niveaus um 30.000. Das Projekt des KIT, um die Produktion für die Strombatterien zu verbessern, ist folglich notwendig.

Mehr zum Thema
article:fokus_txt

 

 

X

DWN Telegramm

Verzichten Sie nicht auf unseren kostenlosen Newsletter. Registrieren Sie sich jetzt und erhalten Sie jeden Morgen die aktuellesten Nachrichten aus Wirtschaft und Politik.

E-mail: *

Ich habe die Datenschutzerklärung sowie die AGB gelesen und erkläre mich einverstanden.

Ihre Informationen sind sicher. Die Deutschen Wirtschafts Nachrichten verpflichten sich, Ihre Informationen sorgfältig aufzubewahren und ausschließlich zum Zweck der Übermittlung des Schreibens an den Herausgeber zu verwenden. Eine Weitergabe an Dritte erfolgt nicht. Der Link zum Abbestellen befindet sich am Ende jedes Newsletters.

DWN
Finanzen
Finanzen So profitiert Trumps Familie im Kryptosektor: CZ-Deals bringen Milliarden
14.11.2025

Der Fall um Čangpeng Žao und die Trump Familie wirft ein Schlaglicht auf die Verknüpfung von Kryptowährungen, Finanzströmen und...

DWN
Unternehmensporträt
Unternehmensporträt Brauanlagen-Hersteller Kaspar Schulz: „Made in Germany ist Teil unserer Markenidentität“
14.11.2025

Kaspar Schulz ist der älteste Braumaschinen-Hersteller der Welt. Seit 1677 produziert der Traditionsbetrieb in Bamberg. Johannes...

DWN
Wirtschaft
Wirtschaft Google investiert: 6,41 Milliarden Dollar für Deutschlands Cloud-Infrastruktur
14.11.2025

Google plant eine milliardenschwere Expansion seiner Cloud-Infrastruktur in Deutschland, um seine Rechenzentren auszubauen und die Präsenz...

DWN
Finanzen
Finanzen Krypto-Crash erschüttert Anleger: Bitcoin-Kurs und andere Kryptowährungen stürzen ab – die Gründe
14.11.2025

Der Kryptomarkt wankt: Der Bitcoin-Kurs ist am Freitag unter die psychologisch wichtige Marke von 100.000 US-Dollar gerutscht und...

DWN
Finanzen
Finanzen Siemens Energy-Aktie: Rekordzahlen befeuern das Vertrauen in Siemens Energy
14.11.2025

Siemens Energy hat Anleger mit Rekordzahlen und einem starken Auftragseingang überrascht, die Siemens Energy-Aktie kletterte am Freitag...

DWN
Technologie
Technologie Streit um Verbrenner-Aus spitzt sich zu: Koalition sucht dringend nach gemeinsamer Linie
14.11.2025

Der ausbleibende E-Auto-Boom und zunehmender Druck aus der Industrie bringen das geplante EU-Verbrenner-Aus ab 2035 erneut ins Wanken....

DWN
Politik
Politik Alle 75 Minuten eine rassistische Straftat: Bundesregierung startet neuen Aktionsplan
14.11.2025

Die Bundesregierung will den Kampf gegen Rassismus neu aufstellen und modernisieren. Mit einer Auftaktsitzung von Ministeriumsvertretern...

DWN
Finanzen
Finanzen Klingbeil verteidigt Aktivrente: Steuerfreie Zusatzverdienste im Alter sollen Arbeitsmarkt stärken
14.11.2025

Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) hat die geplante Aktivrente im Bundestag energisch verteidigt. Sie soll es älteren...