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Corona-Modellierung war "schlimmster Software-Fehler aller Zeiten"

Lesezeit: 2 min
18.05.2020 12:45  Aktualisiert: 18.05.2020 12:45
Die Modellierung des Imperial College zur Corona-Epidemie, auf der umfangreich Maßnahmen und Verbote beruhen, weist massive Software-Fehler auf, sagen zwei weltweit führende Daten-Ingenieure.
Corona-Modellierung war "schlimmster Software-Fehler aller Zeiten"
Boris Johnson und seine Regierung verwenden offenbar eine fehlerhafte Corona-Modellierung. (Foto: dpa)
Foto: Frank Augstein

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Die Hinweise mehren sich, dass eine viel beachtete Corona-Modellierung fehlerhaft war, auf deren Grundlage die Staaten weltweit nie dagewesene Einschränkungen und Verbote gegen ihre Bürger verhängt haben. Die "Modellierung nicht-pharmazeutischer Eingriffe" wurde vom Londoner Imperial College unter Leitung von Neil Ferguson erstellt.

Der Chefautor der Modellierung, Neil Ferguson, war zuletzt dadurch aufgefallen, dass er einerseits massive Kontaktsperren für die Bürger forderte und andererseits selbst dagegen verstieß, um einer Affäre mit einer verheirateten Frau nachzugehen, wie der Telegraph berichtete. Doch das Zuwiderhandeln gegen die eigenen Corona-Empfehlungen spricht natürlich nicht als solches gegen die Corona-Modellierung.

Schwer wiegt jedoch, was David Richards und Konstantin Boudnik, die die Daten des Imperial College unter die Lupe nahmen, herausgefunden haben. Richards ist Gründer und CEO des weltweit führenden Unternehmens für Datenverarbeitung WANdisco mit zwei Hauptsitzen im amerikanischen Silicon Valley und im englischen Sheffield. Boudnik ist leitender Manager bei WANdisco und Inhaber von 17 Patenten in den USA.

Laut Richards und Boudnik weist die Modellierung des Imperial College, auf deren Grundlage die britische Regierung die Wirtschaft des Landes lahmgelegt hat, massive Fehler auf. Die Software-Probleme, die dem Modell zugrunde liegen, könnten den beiden Kritikern zufolge "der verheerendste Software-Fehler aller Zeiten" sein, schreiben sie in einem Leitartikel im Telegraph.

Offenbar sind die Probleme der Modellierung in ihren grundlegendsten Komponenten verwurzelt. Die Modellierung sei offenbar mit einer "veralteten" Programmiersprache namens Fortran verfasst worden. Richards und Boudnik zufolge ist der Computer-Code schlampig geschrieben und äußerst ineffizient. Eine einzelne Datei in der Imperial-Modellierung enthielt 15.000 Codezeilen.

"Versuchen Sie, dieses verworrene, fehlerhafte Durcheinander zu entwirren", sagen die beiden Kritiker. Standard sei es, stattdessen 500 separate Dateien anzulegen. In der Privatwirtschaft "würden wir jeden für die Entwicklung eines solchen Codes feuern, und jedes Unternehmen, das sich bei der Herstellung von Software zum Verkauf darauf verlässt, würde wahrscheinlich pleite gehen".

Die Modellierung ignoriere "die weithin akzeptierten Prinzipien der Informatik, die als 'Trennung der Belange' bekannt sind, die bis in die frühen 70er Jahre zurückreichen und die für den Entwurf und die Architektur erfolgreicher Softwaresysteme von wesentlicher Bedeutung sind", so die beiden Kritiker. Diese Prinzipien schützen vor CACE - "Changing Anything Changes Everything" (Ändere eine Sache und alles ändert sich).

Ohne eine "Trennung der Belange" sei es unmöglich, notwendige strenge Tests der einzelnen Teile eines Programms durchzuführen, um die volle Funktionsfähigkeit des Ganzen zu gewährleisten. "Die Imperial-Modellierung ist anfällig dafür, dass es auf der Grundlage desselben anfänglichen Parametersatzes völlig unterschiedliche und widersprüchliche Ergebnisse produziert."

"Lassen Sie es auf verschiedenen Computern laufen und Sie werden wahrscheinlich unterschiedliche Ergebnisse erhalten. Mit anderen Worten, es ist nicht-deterministisch. Als solches ist es grundsätzlich unzuverlässig. Damit kommen wir zu der Frage, warum unsere Regierung nicht eine zweite Meinung eingeholt hat, bevor sie das Rezept vom Imperial College schluckte."

Die Kritiker schließen ihren Leitartikel mit einer Frage: "Kein Chirurg würde einem Patienten einen Herzschrittmacher einsetzen, wenn er wüsste, dass er auf einem wohl nicht vorhersehbaren Ansatz beruht, aus Angst, den hippokratischen Eid zu riskieren. Wieso um alles in der Welt setzt dann die Regierung ihr Vertrauen darauf, wo doch das gesamte Wohlergehen der Nation auf dem Spiel steht?"

Zuletzt war ein Referent im Bundesinnenministerium zu dem Schluss gekommen, dass es sich bei Corona um einen "Fehlalarm" handelt. Durch den Virus habe "vermutlich zu keinem Zeitpunkt eine über das Normalmaß hinausgehende Gefahr für die Bevölkerung" bestanden, sagte er in einem geleakten Dokument. Die unverhältnismäßigen Reaktionen der deutschen Politik würden schwere Kollateralschäden nach sich ziehen.


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